Förderprogramm „klimafit Kraichtal“ 2024
ACHTUNG: Antragstellung ist noch bis 30.11.2024 möglich!
Die Stadt Kraichtal bezweckt mit diesem Förderprogramm eine Reduzierung der CO²-Emissionen in Kraichtal. Diese soll erzielt werden durch Förderungen in den Bereichen erneuerbare Energien, umweltfreundliche Mobilität im innerörtlichen Verkehr und durch die Steigerung des Grünanteils. Das Förderprogramm soll die Bürgerschaft motivieren, sich aktiv für die Reduktion von CO²-Emissionen einzusetzen und damit einen Schritt hin zu einer klimaneutralen Gemeinde zu gehen. Gleichzeitig sollen einzelne Förderbausteine auch zu einem verbesserten Mikroklima in der Stadt und damit der Anpassung an ein verändertes Klima dienen.
Um die Wichtigkeit des Themas Klimaschutz zu unterstreichen, werden neben Balkonsolarmodulen weitere Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen gefördert.
Das neue Förderprogramm besteht aus den folgenden 6 Bausteinen:
Baustein 1: Balkonsolarmodule
Balkonsolarmodule stellen die kostengünstigste und einfachste Möglichkeit dar, selbst grünen Strom zu erzeugen und damit den Strombezug aus dem Netz zu verringern. Des Weiteren soll das Förderprogramm die Bürgerschaft motivieren, sich aktiv für die Reduktion von CO2-Emissionen einzusetzen und damit einen Schritt hin zu einer klimaneutralen Stadt zu gehen.
Mit Balkonsolarmodulen (auch Plug-In-, Mini-PV- oder Balkon-PV-Anlage genannt) können zum Beispiel Mieter*innen, die über kein eigenes Dach verfügen, von Photovoltaik profitieren und zur Energiewende beitragen. Sie sind die einfachste und unbürokratischste Form, den eigenen Solarstrom selbst zu erzeugen und zu nutzen. Die Anlage besteht meist aus 1-2 Modulen mit einer Leistung von max. 800 Watt. Steckerfertige Photovoltaikanlagen sind ideal, um die Grundlast eines Haushalts zu decken.
Gegenstand der Förderung
Förderfähig sind Maßnahmen für Wohngebäude auf Kraichtaler Gemarkung. Wohnungen auf Betriebsgelände sind ebenfalls förderfähig.
Antragsberechtigt sind sowohl Privatpersonen, als auch Vereine.
Pro Wohneinheit kann ein Förderantrag gestellt werden.
Förderfähig ist die Errichtung von steckbaren Stromerzeugungsgeräten bis einschließlich 800 Watt Ausgangsleistung des Wechselrichters. Dazu gehören sowohl die Anschaffungskosten sowie alle Kosten für die Installation der Anlage.
Förderbedingungen
Es ist die verpflichtende Registrierung der Anlage im Marktstammdatenregister durchzuführen.
Bei Mietwohnungen ist eine Erlaubnis der vermietenden Person oder der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) erforderlich.
Bei Gebäuden, die als Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes eingestuft sind, ist der Nachweis einer denkmalschutzrechtlichen Genehmigung bei Antragsstellung zu erbringen.
Die Wechselrichterleistungen der gesamten in dem Haushalt (pro Verrechnungszähler) installierten Balkonmodule darf eine Leistung von 800 Watt nicht übertreffen. Dies beinhaltet auch bereits im Haushalt angeschlossene Balkonmodule.
Die Gesamtanlage mit all ihren Bestandteilen muss den aktuell geltenden DIN-Normen sowie den DGS Sicherheitsstandard für steckbare Stromerzeugungsgeräte entsprechen.
Umfang der Förderung
Der Zuschuss beträgt pauschal 100 €.
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Baustein 2: (E-)Lastenräder/-anhänger
Der Verkehrssektor trägt mit hohen Treibhausgasemissionen erheblich zum Klimawandel bei. Um Emissionen zu senken, gilt es den Autoverkehr zu reduzieren und die Nutzung klimafreundlicher Verkehrsmittel, insbesondere des Fahrrads, weiter zu erhöhen. (E-)Lastenräder oder (E-)Fahrräder mit Anhänger können vielfältig eingesetzt werden, beispielsweise für Einkaufsfahrten oder zur Beförderung von Kleinkindern. Durch die Förderung von (E-)Lastenrädern bzw. –anhängern wird ein Anreiz für Privatpersonen geschaffen, im Alltag für Einkauf und Transport auf KFZ-Fahrten zu verzichten.
Gegenstand der Förderung
Gefördert werden soll der Neukauf eines (E-)Lastenrades, Lastenrades oder Lastenanhängers.
Antragsberechtigt sind Personen mit Wohnsitz in Kraichtal, die ein Fahrzeug oder einen Anhänger im Stadtgebiet von Kraichtal nutzen.
Förderbedingungen
Gefördert werden:
- ab Werk ausgestattete Elektro-Lastenräder mit einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 45 km/h und einer Zuladung von mindestens 40 kg. Nicht gefördert werden nachträgliche Umbauten herkömmlicher Pedelecs und gebrauchte Fahrzeuge,
- ab Werk ausgestattete muskelbetriebene Lastenräder mit einer Zuladung von mindestens 40 Kilogramm. Nicht gefördert werden nachträgliche Umbauten herkömmlicher Pedelecs und gebrauchte Fahrzeuge,
- ab Werk ausgestattete Lastenanhänger für Fahrräder und Pedelecs mit einer Zuladung von mindestens 30 kg. Nicht gefördert werden gebrauchte und selbst gebaute Lastenanhänger.
Mit dem Antrag wird bestätigt, dass das Fahrzeug/der Anhänger für mindestens 3 Jahre genutzt und nicht dauerhaft an Dritte weitergegeben oder weiterverkauft wird.
Umfang der Förderung
Die Förderung erfolgt in Form eines einmaligen Zuschusses in Höhe von 20 % der Anschaffungskosten.
Dabei gelten die im Folgenden genannten Höchstbeträge:
- Elektro-Lastenräder: maximal 400 Euro pro Fahrzeug
- Muskelbetriebe Lastenräder: maximal 250 Euro pro Fahrzeug
- Lastenanhänger: maximal 100 Euro pro Anhänger
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Baustein 3: Jungimker/Wildbienenhotels
In Europa sind etwa 150 verschiedene Nutzpflanzen und rund 80 Prozent der Wildpflanzen abhängig von der Bestäubung durch Insekten. Wildbienen benötigen Nektar und Pollen für ihre eigene Versorgung und sind ungemein eifrige Blütenbesucher. Dabei tragen sie Blütenpollen von einer Blüte zur anderen und bestäuben die Pflanzen - quasi nebenher. Wildlebende Insekten erreichen dabei mit der gleichen Zahl von Blütenbesuchen einen doppelt so hohen Fruchtansatz wie Honigbienen. Die meisten Wildbienenarten in Deutschland werden immer seltener. Etwa die Hälfte der Arten steht auf der Roten Liste der gefährden Tierarten Deutschlands, einige sind bereits ausgestorben. Wilde Bienen brauchen reich strukturierte Lebensräume und können nur dort leben, wo ihre vielfältigen Ansprüche an Nahrung und Nistplatz erfüllt werden. Doch solche Lebensräume verschwinden, weil die Agrarlandschaft immer eintöniger wird. Streuobstwiesen, artenreiche Waldränder, Wegböschungen, Brachen, Wegsäume und extensiv genutzte Wiesen gehen vielerorts verloren.
Die Stadt Kraichtal möchte durch die Förderung Bürgerinnen und Bürger motivieren, geeignete Nistplätze für Wildbienen zu schaffen, um so dem Aussterben der Wildbiene entgegenzuwirken.
Da aber auch Honigbienen wichtig für die Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen sind und damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung unserer Nahrungsversorgung und zum Erhalt der Kulturlandschaft beitragen, sollen durch die Förderung Jungimkerinnen und Jungimker unterstützt werden.
Gegenstand der Förderung
Gefördert werden soll die Anschaffung eines geeigneten Wildbienenhotels.
Außerdem erhält jede Person, die das Imkern neu beginnt, ein Bienenvolk.
Förderbedingungen
- Voraussetzung für die Förderung beim Kauf eines Wildbienenhotels ist, dass die ausgewählte Nisthilfe über geeignete Materialien speziell für Wildbienen verfügt.
- Voraussetzung für die Bezuschussung eines Bienenvolkes ist die erfolgreiche Belegung eines Imkerkurses in einem Imkerverein. Das Bienenvolk soll regional im Umkreis von maximal 50 km gekauft werden.
Umfang der Förderung
- Pro Haushalt wird die Anschaffung eines Wildbienenhotels mit 50 % des Kaufpreises erstattet, maximal jedoch 50 €.
- Der Kaufpreis für ein Bienenvolk bis maximal 110 € wird erstattet.
Nähere Informationen zu geeigneten Nisthilfen für Wildbienen finden Sie hier:
- Tipps für wirksame Wildbienen-Nisthilfen - NABU
- Hilfe für Wildbienen – Tipps für Balkon, Terrasse und Garten – BUND e.V.
- Verbesserung der Nistmöglichkeiten, Grundlagen (wildbienen.info)
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Baustein 4: Baumspende - Bestellfrist abgelaufen
Baustein 5: Gastro-Mehrwegverpackungen
Einweg-Verpackungen führen zu großem unnötigem Müllaufkommen, welches unser Klima belastet. Die Lösung für genanntes Müllaufkommen durch Einweg-Verpackungen wie z.B. Pizzaschachteln oder Essensboxen, sind die Mehrwegverpackungen. Seit dem 1. Januar 2023 sind alle Geschäfte, die Essen zum Verkauf anbieten (mit Ausnahme von Stellen mit 5 Beschäftigten oder weniger) dazu verpflichtet, Mehrwegverpackungen zum Mitnehmen bei Speisen als Alternative zur Einwegverpackung aus Plastik anzubieten. Bei Getränkebechern muss immer eine Mehrweg-Alternative bereitgestellt werden.
Gegenstand der Förderung
Die Anschaffung von Pfandboxen soll gefördert werden.
Förderbedingungen
Gefördert werden Kraichtaler Gastronomiebetriebe, welche eine neues Pfandboxensystem anschaffen. Bedingung ist der Abschluss eines Vertrages bzw. die Bestellung von Pfandboxen bei einem entsprechenden Anbieter (Bestellung muss über 250 Euro liegen)
Umfang der Förderung
Die Anschaffung von Pfandboxen soll pauschal mit 250 Euro pro Gastronomiebetrieb gefördert werden.
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Baustein 6: Entsiegelung von Flächen
Immer mehr Boden wird versiegelt und damit unbrauchbar für Pflanzen und Tiere. Regenwasser kann nicht im Boden versickern und bei Starkregenereignissen können Schäden an der Infrastruktur entstehen. Außerdem speichern versiegelte Flächen Wärme und geben diese zum Beispiel in heißen Nächten über viele Stunden hinweg ab. Dies führt zu einer zusätzlichen Hitzebelastung im Sommer. Durch die Entsiegelung von Flächen profitiert besonders das Mikroklima vor Ort: Niederschläge werden besser absorbiert, mehr Wasser verdunstet und somit wird es kühler.
Gegenstand der Förderung
Gefördert werden Maßnahmen im privaten Bereich, bei denen versiegelte Flächen ohne Begrünung (z.B. Pflaster, Beton, Asphalt oder sogenannte „Schottergärten1 “) zurück gebaut und dauerhaft mit Anschluss an den natürlichen Boden begrünt werden. Es wird empfohlen heimische Pflanzen zu verwenden.
Planungs-, Material-, Entsorgungs- und Baukosten sind förderfähig.
Förderbedingungen
Es werden nur freiwillige Maßnahmen gefördert. Die Entsiegelung illegal versiegelter Flächen ist nicht förderfähig. Gesetzliche Vorgaben/Regelungen insbesondere der Bauleitplanung, Bauordnung und des Wasserrechts sind zu beachten. Maßnahmen, deren Durchführung diesen Vorschriften entgegenstehen, sind nicht förderfähig.
Es werde Maßnahmen ab einer zusammenhängenden Fläche von mindestens 10 m² gefördert.
Förderumfang
Der Zuschuss beträgt für
- die vollständige Entsiegelung von Flächen: 15,00 Euro/m² entsiegelter Fläche, maximal jedoch 20 % der anrechenbaren Kosten (bei Ausführung durch einen Fachbetrieb) bzw. höchstens 800 € pro Maßnahme auf einer Liegenschaft.
- den Rückbau von Schottergärten: 15,00 Euro/m² entsiegelter Fläche, maximal jedoch 20 % der anrechenbaren Kosten (bei Ausführung durch einen Fachbetrieb) bzw. höchstens 800 € pro Maßnahme auf einer Liegenschaft.
- Teilentsiegelte Flächen sowie Rasengittersteine aus Beton: 7,50 €/m² entsiegelter Fläche, maximal 20 % der anrechenbaren Kosten bzw. höchstens 250 Euro.
Wird die Maßnahme in Eigenleistung erbracht, so beträgt der maximale Zuschuss 40 % der anrechenbaren Kosten. Die Förderobergrenze bleibt hiervon unberührt.
Dokumente zum Download
Um Bauherrinnen und Bauherren bei der Photovoltaik-Pflicht zu unterstützen, hat das Umwelt- und Energieministerium Baden-Württemberg einen „Praxisleitfaden zu Photovoltaik-Pflicht“ veröffentlicht. Dieser erläutert die geltenden Vorschriften praxisnah und erklärt, wie die gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden können.