Chronik der Feuerwehr Unteröwisheim
15. Mai 1870
Am 15. Mai 1870 wurde durch die Stadt Unteröwisheim die Freiwillige Feuerwehr Unteröwisheim gegründet. Wenn auch die Ausrüstung in den Gründerjahren noch recht dürftig war und lediglich aus Eimern, Leitern und Reißhaken bestand, wuchs die Feuerwehr schon nach kurzer Zeit auf eine beachtliche Zahl von rund 100 Wehrmännern an. Diese große Anzahl von Wehrmännern wird den Anfordernissen der damaligen Zeit geschuldet. Ein Brand war nicht nur eine Bedrohung für Leib und Leben sondern auch, in einer landwirtschaftlich geprägten Region, existenzgefährdend.
1872/1874
Dieses hohe Maß an Solidarität kommt auch auf der 1874 von den Bürgern der Feuerwehr gestifteten Fahne, mit der Widmung „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ zum Ausdruck. In dieser Erkenntnis wurde bereits 1872 die erste größere Investition in Form einer fahrbaren Druckspritze aus Holz getätigt, die zehn Jahre später durch ein moderneres Gerät ersetzt wurde.
1906
Eine für jene Zeit sehr moderne Saug- und Druckspritze wurde 1906 in Betrieb genommen, die sich noch heute im Besitz der Abteilung Unteröwisheim befindet. Aufgrund ihrer Leistungsstärke stand die Spritze auch nach 20 Jahren und trotz Einführung von Wasserleitungen im Jahr 1927 weiterhin im Dienst.
1927
Eine wesentliche Verbesserung der Ausrüstung stellte die 1927 beschaffte Steig- und Rettungsleiter dar, so dass Unteröwisheim lange Zeit als eine der bestausgerüsteten und personell schlagkräftigsten Wehren im gesamten Umkreis galt.
1927 bis 1952
Grundlegend änderte sich das Bild der Feuerwehr nicht nur nach der Errichtung der zentralen Wasserversorgung die die große Mannschaftsstärke nicht mehr erforderlich machte, sondern auch die Kriegsjahre trugen Ihres hierzu bei. In den noch vorhanden Sitzungs- bzw. Übungsprotokollen wird immer häufiger erwähnt, dass Luftschutzübungen abgehalten wurden. Im Verlauf des Krieges wurden immer mehr Männer zum Kriegsdienst herangezogen, sodass Frauen ausgebildet wurden und die Aufgaben der Männer mit Erfolg übernahmen.
Die Nachkriegszeit stellte auch die Feuerwehr Unteröwisheim vor große Herausforderungen.
Zwar konnte der Personalbestand durch die Heimkehrer schnell wieder aufgebaut werden, fehlte es dennoch maßgeblich an Infrastruktur und vor allem an Ausrüstung.
Die Nachkriegszeit stellte auch die Feuerwehr Unteröwisheim vor große Herausforderungen.
Zwar konnte der Personalbestand durch die Heimkehrer schnell wieder aufgebaut werden, fehlte es dennoch maßgeblich an Infrastruktur und vor allem an Ausrüstung.
1952/1961
Im Protokollbuch der Abteilung, mit Datum vom November 1952, wird der Gemeinderat der Stadt Unteröwisheim massiv auf die Missstände aufmerksam gemacht. Dem Drängen der Feuerwehr, vor allem durch ihren Kommandanten und späteren Unterkreisführer Heinz Höpfinger, wurden durch die Stadtverwaltung Maßnahmen ergriffen, die dazu führten, dass die Feuerwehr 1961 in ein neues Feuerwehrhaus einziehen konnte. Kurz darauf schaffte die Stadtverwaltung das erste Unteröwisheimer Feuerwehrfahrzeug an. Es folgten noch zwei Fahrzeuge des damaligen Zivilen Bevölkerungsschutzes.
1970
Zum 100-jährigen Jubiläum stiftete die Firma Berthold Barth der Feuerwehr einen Kommandowagen. Mit den entsprechenden technischen Möglichkeiten und einem starken Personalbestand versehen war die Feuerwehr für künftige Aufgaben gerüstet.
Die Geschichte der Abteilung ist immer wieder geprägt durch Leidenschaft, Entschlusskraft und Eigeninitiative. Dies beweisen sehr stark die folgenden Jahre.
Die Geschichte der Abteilung ist immer wieder geprägt durch Leidenschaft, Entschlusskraft und Eigeninitiative. Dies beweisen sehr stark die folgenden Jahre.
1972
Als eine der ersten Feuerwehren beginnt die Feuerwehr Unteröwisheim aktiv mit der Jugendarbeit und gründet im Jahr 1972 offiziell eine der ersten Jugendfeuerwehren. Im Zuge der Gemeindereform wird die Feuerwehr Unteröwisheim in die neu gegründete Feuerwehr Kraichtal integriert.
1978/1979
1978 übernimmt Günther Henninger das Amt des Abteilungskommandanten der Abteilung Unteröwisheim und ab 1979 das Amt des stellvertretenden Stadtbrandmeisters. Aufgrund seiner Initiative wurde das Feuerwehrhaus 1979 in Eigenleistung um vier Garagen erweitert. Diese Maßnahme sollte sich fast dreißig Jahre später als Grundlegend für die weitere Entwicklungen erweisen.
1980
1980 feierte die Abteilung Unteröwisheim ihr 110-jähriges Bestehen. Die Festlichkeiten fielen fast genau mit dem Gründungstag zusammen. Vom 17.05-19.05 fanden die Feierlichkeiten zum Jubiläum statt. Mit zahlreichen Programmpunkten wurde das Jubiläum zu einer sehr gelungenen Veranstaltung. Eine Großübung der benachbarten Wehren am 18. Mai, bei der die Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit der Feuerwehr demonstriert wurde, trug hierzu ebenso bei, wie ein Wettspritzen für die Ortsvereine, bei dem Spaß und Unterhaltung im Vordergrund standen.
1988
1988 konnten ein neues Löschgruppenfahrzeug LF8 in Dienst gestellt werden.
1991
1991 wurde als Ersatz für den 1970 in Dienst gestellten Kommandowagen ein Mannschaftstransportwagen beschafft. Das Fahrzeug wurde nach seinem Umbau viele Jahre als Einsatzleitwagen durch die Feuerwehr Kraichtal mitbenutzt.
5. März 1989
Den wohl spektakulärsten Einsatz in ihrer Geschichte erlebte die Abteilung am 5. März.1989.
Am Sonntagnachmittag brach im neu sanierten Dachstuhl des Unteröwisheimer Schlosses ein Brand aus in dessen Verlauf der gesamte Dachstuhl zerstört wurde. Lediglich durch das beherzte Eingreifen der Abteilung und der zur Hilfe gerufenen Wehren und Hilfsdiensten konnten Menschen vor Schaden bewahrt werden.
Am Sonntagnachmittag brach im neu sanierten Dachstuhl des Unteröwisheimer Schlosses ein Brand aus in dessen Verlauf der gesamte Dachstuhl zerstört wurde. Lediglich durch das beherzte Eingreifen der Abteilung und der zur Hilfe gerufenen Wehren und Hilfsdiensten konnten Menschen vor Schaden bewahrt werden.
1993
Nach fünfzehnjähriger erfolgreicher Arbeit gab Günther Henninger 1993 den Stab der Abteilungsführung weiter an Uli Deckinger. In den folgenden, ebenfalls fünfzehn Jahren, zeigte die Abteilung weiterhin großes Engagement und Leistungsbereitschaft. Nicht nur die vielen zukünftigen Aufgaben wurden gemeistert, sondern auch Themen wie Leistungsabzeichen und Jugendleistungsspange wurden erfolgreich angegangen.
Ebenso wurden die strukturellen Voraussetzungen verbessert. Durch eine Nutzungsänderung im Gebäude wurde 1993 das 2. Obergeschoss frei. Hierdurch war es möglich in Eigenleistung einen Unterrichtsraum, eine Küche und ein Dienstzimmer zu schaffen. Durch diese Umbaumaßnahme kann man auch von einem Haus, einem Feuerwehrhaus sprechen. Ein Gebäude das lebt und in dem gelebt wird.
Ebenso wurden die strukturellen Voraussetzungen verbessert. Durch eine Nutzungsänderung im Gebäude wurde 1993 das 2. Obergeschoss frei. Hierdurch war es möglich in Eigenleistung einen Unterrichtsraum, eine Küche und ein Dienstzimmer zu schaffen. Durch diese Umbaumaßnahme kann man auch von einem Haus, einem Feuerwehrhaus sprechen. Ein Gebäude das lebt und in dem gelebt wird.
1995
Das Jahr 1995 war für die Abteilung Unteröwisheim ein besonderes Jahr. In diesem Jahr feierte die Abteilung mit einem sechstägigen Fest ihr 125-jährige Jubiläum. Ein umfangreiches Festprogramm würdigte dieses besondere Ereignis. Ein Festgottesdienst, eine große Einsatzvorführung, ein Jugendfeuerwehrwettkampf, ein großes Festbankett, ein volkstümlicher Abend, ein herrlicher Festumzug und zum Abschluss eine Olympiade der Ortsvereine mit anschließendem Stimmungsabend waren unvergessliche Höhepunkte.
1999
Vom 18.06.99 bis 21.06.99 fand in Unteröwisheim, veranstaltet von der Feuerwehr Kraichtal, der Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Karlsruhe statt. Unter dem Leitsatz "Feuerwehr 2000 - Tradition und Fortschritt" fanden Im Rahmen des Kreis-feuerwehrtages verschiedene Veranstaltungen statt. Zur Eröffnung wurde am 18. Juni eine historische Übung am alten Rathaus durchgeführt. Der anschließende große Zapfenstreich im Hof des sanierten Unteröwisheimer Schlosses war für alle Teilnehmer ein großartiges Erlebnis Fachvorträge um das Thema „Innovativer Ausblick ins nächste Jahrtausend“, Ausstellungen sowie die Ausrichtung der Jugendleistungsspange ließen die Veranstaltung zu einen großen Erfolg werden. Ebenso wie die Kernthemen, fand auch das Rahmenprogramm einen
besonderen Anklang. Sternfahrt der Feuerwehren, Vorführung des BASF Turbo-Löschers und musikalischen Veranstaltungen rundeten das Gesamtprogramm ab.
besonderen Anklang. Sternfahrt der Feuerwehren, Vorführung des BASF Turbo-Löschers und musikalischen Veranstaltungen rundeten das Gesamtprogramm ab.
2002
Nachdem die Abteilung nunmehr fast 40 Jahre im Feuerwehrhaus in der Bruchsaler Str. untergebracht ist waren weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur notwendig. Geschuldet der Mannschaftsstärke dem Beitritt von weiblichen Kameradinnen und um einen modernen Standard zu erhalten wurden 2002 die sanitären Anlagen im Anschluss an die Fahrzeughalle ausschließlich in Eigenleistung saniert.
2009
Im Jahr 2009 übergab Ulrich Deckinger nach 15-jähriger Dienstzeit das Amt des Kommandanten an Timo Metzger. Für seine herausragenden Verdienste um die Feuerwehr und um die Abteilung Unteröwisheim wurde Kamerad Deckinger zum Ehrenkommandanten ernannt. Daneben wurden ihm zahlreiche weitere Ehrungen und Auszeichnungen auf vielen Ebenen zuteil.
2010
Im Dezember 2010 mussten wir unseren Ehrenkommandanten und Zugführer Ulrich Deckinger zu Grabe tragen, der nach schwerer Krankheit verstorben war. Viele hundert Feuerwehrangehörige und Trauergäste aus nah und fern erwiesen diesem großartigen Kameraden und Menschen die letzte Ehre.
2011
Im Januar 2011 übergab Timo Metzger das Amt des Abteilungskommandanten an Jens Geißler, der nun zusammen mit seinen Stellvertretern Matthias Brecht und Eberhard Stephan die Abteilung führt.
2020
Die Vergangenheit der ehemaligen Feuerwehr Unteröwisheim und jetzigen Abteilung Unteröwisheim ist geprägt von Einsatzwillen, Leistungsstärke, Selbstbewusstsein und Kameradschaft, stets im Sinne unseres Wahlspruchs „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“.
Das Feuerwehrwesen hat in Unteröwisheim eine nunmehr 150-jährige Tradition.
Das Feuerwehrwesen hat in Unteröwisheim eine nunmehr 150-jährige Tradition.