Lesung zur Stadtgeschichte
Am Donnerstagabend, 18. November 2021, fand im Bürgersaal Oberacker die erste Lesung aus dem Buch zur Stadtgeschichte im kleinen Rahmen statt. Diese private Atmosphäre, geschuldet der derzeitigen Corona-Situation, gab der Veranstaltung jedoch einen besonderen Zauber. Mit Jubiläums-Pralinen und einem Jubiläums-Secco oder wahlweise alkoholfreiem Getränk versorgt, begleiteten die Gäste den Hauptautor dieses großen Werkes, Karl-Heinz Glaser, bei seinem Ausflug in die fünfzigjährige Stadtgeschichte Kraichtals mit ihren neun Stadtteilen. Sehr zur Freude der Zuhörer, die mgrößtenteils aus Oberacker stammten, wurde ein Schwerpunkt auf die Geschichte Oberackers gelegt. Mit Anekdoten von Persönlichkeiten, die sich um Oberacker und Kraichtal verdient gemacht haben, wurde augenblicklich die Aufmerksamkeit der Zuhörer geweckt. Nach einem kurzen Abstecher über die nicht besonders komfortable Wohnsituation der Lehrer im Schulhaus Oberacker beschrieb Karl-Heinz Glaser die schwierige Situation der Kraichtaler in der Nachkriegszeit anhand von Briefen hilfesuchender Menschen – vornehmlich nach Wohnraum. Immer wieder flossen die Regulierungen im Nahrungsmittelbereich ein, sei es einst die Anzahl der meldepflichtigen Hühner, die Abgabevorschriften von Milch bis hin zu Begehungskommissionen, die Kontrollgänge auf den Höfen durchführten.
Passend zum Jubiläumsjahr erzählte Karl-Heinz Glaser wie sich vor 50 Jahren die Bürgermeister aller neun Stadtteile erstmalig trafen und welche Chancen und Schwierigkeiten vor ihnen lagen. Auch der Eklat durch das Fernbleiben von wichtigen Politikern bei der Unterzeichnung der Fusionsvereinbarung 1971 wurde thematisiert. Einen Streifzug durch die Amtszeiten der Kraichtaler Bürgermeister Berthold Zimmermann und Horst Kochendörfer rundeten die Lesung aus dem Buch zur Stadtgeschichte Kraichtals ab.
Als kleine Überraschung brachte der Autor unveröffentlichte Texte mit, welche aus Platzgründen jedoch nicht im Buch zur Stadtgeschichte abgedruckt werden konnten.
Die Veranstaltung schloss mit einer lockeren Gesprächsrunde zum Hintergrund Oberackers, an der sich auch Bürgermeister Tobias Borho beteiligte.
Auf Wunsch wurden Bücher zur Stadtgeschichte persönlich signiert, von denen sicher das ein oder andere einen Ehrenplatz im Bücherschrank finden wird.
Die Idee, eine solche Lesung durchzuführen, existiert schon sehr lange, konnte jedoch aufgrund der Corona-Pandemie weder im letzten Winter noch im Laufe des Jubiläumsjahres umgesetzt werden.
Umso schöner, dass dies nun endlich stattfinden konnte, auch wenn es die letzte Veranstaltung war, die im Rahmen des fünfzigjährigen Jubiläums in Präsenz stattfinden konnte – den aktuellen Entwicklungen der Corona-Situation geschuldet.