Gochsheimer Willi Dehn mit der „Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ ausgezeichnet
icon.crdate20.08.2024
Willi Dehn wurde für sein überaus großes Engagement im sozialen und allgemeinen Bereich von Peter Hauk mit der „Medaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ - kurz Bundesverdienstkreuz - geehrt.
Er ist ein richtiger Tausendsassa und in der Stadt Kraichtal, insbesondere seinem geliebten Heimatort Gochsheim, so bekannt wie der sprichwörtliche „Bunte Hund“. Dabei ist Willi Dehn, der kürzlich seinen 75. Geburtstag feiern durfte, alles andere als ein Lautsprecher. Willi Dehn packt an.
Jetzt wurde der beispielhafte Vereinsmensch und langjährige Gemeinderat für sein überaus großes Engagement im sozialen und allgemeinen Bereich von Peter Hauk, dem Baden-Württembergischen Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, im Rahmen einer Feierstunde im Rittersaal des Graf-Eberstein-Schlosses Gochsheim im Beisein seiner Familie, Freunde sowie Mitgliedern des Gemeinderates mit der „Medaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ - kurz Bundesverdienstkreuz - geehrt.
In der, von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann unterzeichneten Urkunde heißt es: „Sie haben sich in vielfältiger Weise für die Mitbürgerinnen und Mitbürger eingesetzt und sich um das Gemeinwohl verdient gemacht. Ich habe deshalb dem Herrn Bundespräsidenten vorgeschlagen, Ihnen den Dank des Staates für ihr herausragendes Engagement mit der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zum Ausdruck zu bringen und freue mich sehr über die Verleihung. Damit haben Sie die verdiente, öffentliche Anerkennung gefunden. Zu dieser hohen Auszeichnung gratuliere ich ganz herzlich. Gleichzeitig danke ich Ihnen für Ihre großartigen Verdienste um unser Land und seine Menschen“. Kraichtals Bürgermeister Tobias Borho, der zum Festtag seine Amtskette trug, hatte Minister Peter Hauk (CDU) sowie die Landtagsabgeordneten Andrea Schwarz (Grüne) und Ansgar Mayr (CDU) zunächst im urigen Gewölbekeller des Schlosscafes empfangen und den Gästen auf der Terrasse einen Blick auf das „Land der 1 000 Hügel“ gewährt. Als der Tross in der Folge im Schlosshof ankam, wurde er musikalisch vom Flash-Projektchor der Konkordia Gochsheim überrascht. Unter Leitung ihrer temperamentvollen Dirigentin Ute Antoni erklang zunächst der bekannte Song „Give Peace A Chance“ und später im Rittersaal die Stücke „Sailing“ sowie „Die Chöre singen für dich“. Bei der stimmungsvollen Zugabe „California Dreamin'“ sah man auch den prominenten Gast aus Stuttgart mitwippen. Kraichtals Verwaltungschef sprach in seiner Laudatio in seiner humorvollen Art von einem „großen Tag“. Zum ersten Mal in seiner Amtszeit dürfe er eine solch große Ehrung durchführen. „Bürger wie Willi Dehn, die sich mit Herzblut und Leidenschaft für das Gemeinwohl einbringen, sind ein Glücksfall für die Stadt. Schön, wenn man solche Menschen an seiner Seite hat“, so Borho, der wie später auch Minister Hauk, die außergewöhnlichen Leistungen und Verdienste von Willi Dehn aufzählte und das „Goldene Buch“ zum Eintrag mit dem eigens gezückten „Kugelschreiber mit Kraichtal- Emblem“ aufschlug. Borho: „Wir danken Willi Dehn für sein jahrelanges, ehrenamtliches Engagement und wünschen für die Zukunft alles Gute“. Der gut informierte Peter Hauk, der auch die Grüße von Ministerpräsident Winfried Kretschmann überbrachte, beschrieb den „Technicus“ Willi Dehn mit allen seinen Fähigkeiten und Gaben als „Vorbildlichen Staatsbürger mit viel Organisationstalent“. Als unermüdlicher Antreiber und Ideengeber seien seine vielfältigen Aktivitäten „Keine Last, sondern große Lust“. Hauk: „Menschen wie Sie, sind Vorbilder und eine Bereicherung für die Gesellschaft“. Es sei beeindruckend, was er geschaffen habe. Auch Historiker Karl-Heinz Glaser, Vorsitzender des Heimat- und Museumsvereins Kraichtal, gratulierte seinem langjährigen Weggefährten und zitierte den bekannten Spruch von Karl Valentin: „Es ist schon alles gesagt, doch noch nicht von allen!“
Tatsächlich gibt es kaum jemand, der wie Willi Dehn an so vielen Fronten in Gochsheim seine Spuren hinterlassen hat – und immer noch ehrenamtlich aktiv ist. Bereits im Jahre 1992 wurde der gelernte Maschinenbau-Techniker mit der Silbernen Ehrennadel des Badischen Sportbundes (BSB) und 2009 mit der Landesehrenadel ausgezeichnet. 1997 wurde er zum Ehrenmitglied des Gesangvereins „Konkordia“ Gochsheim ernannt. Willi Dehn ist am bürgerschaftlichen Engagement „Gemeinsam für Gochsheim“ beteiligt. Der Ursprung der Initiative „Gemeinsam für Gochsheim“ resultiert aus dem „Festival der guten Taten 1996“ in Kraichtal, im Rahmen der „Aktion Mensch“. Als zusätzliche Aktivitäten erwünscht waren, und die Projektarbeit ohnehin einen Umfang erreicht hatte, der eine Koordination im Kreise der Vereinsvertreter nicht mehr zuließ, war die Initiative, unterstützt durch örtliche Betriebe, gegründet worden. Weiterhin wurden Projekte wie die Instandsetzung und Renovierung der Schlossfassaden oder eine Wiederherstellung des Fuß- und Treppenwegs "Hahnengässle" als Bestandteil des „Rundwanderweges Gochsheim“ realisiert. Zudem: Errichtung des Wanderrastplatzes Quelle am Flehinger Berg, Erstellung der Überdachung des Platzes an der Schlossgasse, Instandsetzung der Gruhbank (Krugstatt) in der Landstraße nach Münzesheim/Menzingen im Gewann „Bei der alten Kirche“. Willi Dehn war und ist beim örtlichen Gesangverein „Konkordia“ Gochsheim lange Jahre Vorstandsmitglied und hat fast die gesamte „Laufbahn“ vom Kassier über den Schriftführer bis zum 1. Vorsitzenden durchlaufen. Darüber hinaus singt er auch beim Männergesangverein Bahnbrücken. Der gemischte Chor des Gesangvereins „Konkordia“ Gochsheim ist Kulturträger in Kraichtal und bestimmt maßgeblich das Ortsgeschehen im Stadtteil Gochsheim mit seinem historischen Schloss und seinen Museen mit. Der Verein veranstaltet Konzerte, gestaltet Volkstrauertag und Festbankette mit und beteiligt sich regelmäßig am Gochsheimer Altstadtfest sowie an Museumsfest und Museumstag. Diese zwei Veranstaltungen sind weit über die Region hinaus bekannt und ziehen zahlreiche Gäste aus nah und fern in die historische Altstadt. Willi Dehn hat sich nahezu 30 Jahre lang als Vereinsfunktionär in der Vorstandschaft des Gesangvereins „Konkordia“ Gochsheim eingebracht und dabei den Verein und auch das Ortsgeschehen maßgeblich mitgestaltet. An der Vorbereitung und Durchführung des 125-jährigen Vereinsjubiläums im Jahr 1987 wie auch an der 1.200-Jahrfeier des Stadtteils Gochsheim im Jahr 2004 war er maßgeblich beteiligt. Auch die Kooperation „Gesangverein/Grundschule Gochsheim“ ist auf die Bemühungen von Willi Dehn zurückzuführen und ein starker Mitgliederzuwachs ist Dehn's großem Engagement zu verdanken. Neben dem Chorgesang widmet er sich auch der Heimatgeschichte und dem Tourismus in Gochsheim. So hat er im Jahre 1989 den Heimat- und Museumsverein Kraichtal mitgegründet und war von 1989 bis 2002 Ortsbeauftragter für seinen Stadtteil Gochsheim. In dieser Funktion hat er zahlreiche Museumsfeste in Gochsheim mitorganisiert und war hier für den gesamten Wirtschaftsbetrieb verantwortlich. Im Laufe der Jahre hat er, zusammen mit weiteren Mitgliedern des Heimat- und Museumsvereins Kraichtal, wesentlich zur Verschönerung und Erhaltung alter Sehenswürdigkeiten beigetragen, Rad- und Rundwanderwege angelegt und gepflegt sowie Erhaltungsmaßnahmen am Graf-Eberstein-Schloss Gochsheim durchgeführt. Unter seiner Regie wurde im Jahr 2007 der Vorplatz des „Konkordia-Kellers“ inmitten der Altstadt überdacht und gepflastert. Darüber hinaus wurden unter seiner Leitung Trockenmauern unterhalb des Schlosses saniert und Treppenanlagen instandgesetzt. Außerdem ist Willi Dehn, der zu Beginn des Jahres 2024 als „Tourismusheld“ ausgezeichnet wurde, als Gästeführer in Kraichtal tätig, wobei seine Leidenschaft der Gochsheimer Rundwanderweg ist, den er selbst mit ausgebaut und ausgeschildert hat. Als langjähriger Gemeinderat, Mitglied im Technischen Ausschuss der Stadt Kraichtal und 2. Bürgermeister- Stellvertreter war Willi Dehn viele Jahre lang in der Kommunalpolitik tätig. Zudem 1987 Gründungsmitglied, 1. und 2. Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Gochsheim und lange Jahre Stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Dass er darüber hinaus die Klassentreffen seines Schuljahrgangs 1949/50 organisiert und Rentnerbesuche bei runden Geburtstagen bei seinem ehemaligen Arbeitgeber, der Bruchsaler Firma Sulzer, übernommen hat, sei an dieser Stelle ebenfalls erwähnt.
Der begeisterte Radfahrer Willi Dehn ist mit seiner aus Unteröwisheim stammenden Frau Elisabeth seit dem 3. September 1971 verheiratet, hat also bereits die „Goldene Hochzeit“ gefeiert. Interessant ist die Tatsache, dass die Eheschließung zusammen mir der Gründung der Stadt Kraichtal zusammenfiel. Der damalige Bürgermeister Willi De Bortoli hatte die „erste Ehe in der neuen Stadt Kraichtal“ standesamtlich vorgenommen. Das Ehepaar hat einen Sohn, eine Tochter und zwei Enkel, die ebenfalls herzlich gratulierten. Willi Dehn schloss an diesem besonderen Tag mit den Worten: „Mit großer Dankbarkeit nehme ich diese hohe Auszeichnung entgegen und danke allen, die heute gekommen sind“. Abschließend lud Tobias Borho, der auch einen Blumengruß für Elisabeth Dehn mitgebracht hatte, die Gästeschar zu einem Umtrunk und Imbiss ein. Das rührige Rathausteam um Anabell Krauß und Bianca Hejl hatte die Vorbereitungen getroffen.
Text/Foto: Hans-Joachim Of