Fairtrade-Stadt Kraichtal
icon.crdate16.10.2024
Berichte aus der Fairtrade-Town und Wissenswertes über den Fairen Handel
Wie entsteht eine Handelspartnerschaft?
Nachgefragt beim Fair-Handels-Unternehmen El Puente
Leonie Wilken von der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung erläutert wie folgt das Entstehen einer neuen Handelspartnerschaft:
"Der Erstkontakt wird oft durch E-Mail-Anfragen in Gang gesetzt oder durch Zuschriften von Personen, die auf mögliche Handelspartnerschaften aufmerksam machen möchten. Die El Puente GmbH aktiviert ihr Netzwerk und recherchiert, wenn Handelspartnerschaften enden, um Ersatz für das entsprechende Produkt zu finden. El Puente besucht potentielle Handelspartner dann im Herkunftsland."
„Bei Angeboten, die wir von außen bekommen, schauen wir, ob die Arbeit des potentiellen Handelspartners inhaltlich auf Fairen Handel ausgerichtet ist. Eine Zertifizierung ist hier kein Muss. Wir schauen außerdem, ob die Produkte für unser Sortiment interessant sind und wir keinen Handelspartner haben, von dem wir bereits diese oder ähnliche Produkte beziehen. Denn wir setzen auf langfristige Handelspartnerschaften, in denen wir auch darauf achten, nicht durch mehr Handelspartnerschaften für das gleiche Produkt, die Umsätze eines bestehenden Handelspartners zu verkleinern. Zudem achten wir darauf, ob bei den Handelspartnern ausreichend Kenntnisse vorhanden sind, um Produkte nach EU-Bestimmungen zu produzieren und zum anderen auch rechtskonform zu exportieren. Wir können zwar in einzelnen Fällen Unterstützung leisten, aber wir können diese wichtigen Punkte der Qualitätssicherung und des Exports nur begrenzt auffangen. Gerne vermitteln wir bei fehlenden Kenntnissen, wo möglich, an andere Fair-Handels-Organisationen innerhalb des entsprechenden Landes, die eine noch regionalspezifischere Beratung machen können, als uns das möglich ist.“
„Kommen wir auf dieser Basis mit einem neuen Handelspartner ins Gespräch, tauschen wir uns sehr ausführlich und sehr individuell über Themen des Produkts, der Qualität, der Konditionen, des Exports und des Fairen Handels aus, gerne auch mit einem zeitnahen Besuch. Dabei sind vor allem unsere Einkäufer:innen und unsere Qualitätsmanagerin gefragt. Auf dieser Basis entsteht dann eine neue langfristige Handelspartnerschaft.“
Bericht aus den Partnerschaften
Weltladen Kraichtal - DU und ich – wir FAIRändern die Welt
DOPPELTE FREUDE mit nachhaltigen, praktischen und fair gehandelten Weihnachtsgeschenken vom Fairtrade-Stadt Partner Weltladen Kraichtal verschenken! Weihnachtsgeschenke aus dem Weltladen sind nicht nur eine Freude für die Liebsten, sondern auch für die Erzeugenden. Der Faire Handel ermöglicht den Produzierenden ein planbares Leben durch stabile gerechte Löhne und Preise.
Der Weltladen Kraichtal ist in der Heilbronner Str. 25 in Menzingen zu finden. Öffnungszeiten: Dienstag von 16 Uhr – 18 Uhr, Mittwoch von 10 Uhr – 12 Uhr und jeden ersten Samstag im Monat von 10 Uhr – 12 Uhr. Winterpause vom 21.12.2024 – 14.01.2025
Am 3. Advent, 15.12.2024 ist der Weltladen Kraichtal mit einem Verkaufsstand nach dem Gottesdienst in der katholischen St. Anna Kirche in Menzingen präsent.
Das Team des Weltladens freut sich über alle Besucherinnen und Besucher.
Wie lernen Fair-Handels-Unternehmen ihre Handelspartner kennen?
Nachgefragt bei der Contigo Fairtrade GmbH in Göttingen, Gründungsjahr 1994
Bei Contigo hat uns die Geschäftsführerin Greta Herbst ausführlich geschildert, wie unterschiedlich man dort Handelspartner kennenlernt.
Durch die digitale Vernetzung unserer Welt erhält Contigo täglich Anfragen über Social Media. Contigo wird von potentiellen Partnerbetrieben gesucht und gefunden und erhält Katalogzusendungen. Allerdings möchte Contigo die Menschen hinter den Produkten lieber persönlich kennenlernen. Das passiert entweder auf Messen in Deutschland oder auf Reisen in Übersee. Dort trifft das Contigo-Team die Produzierenden, geht mit ihnen in den Austausch und hat die Möglichkeit, den jeweiligen Betrieb vor Ort zu besuchen.
Deutschlandweit gibt es über zwanzig CONTIGO Fairtrade Shops. So kommt es auch häufig vor, dass potentielle Handelspartner direkt in den Shops anfragen, ob Interesse an ihren Produkten besteht. So entstand auch die Handelspartnerschaft mit Papital aus dem Iran. Ein junger Iraner entdeckte während seines Studiums in Göttingen den CONTIGO Shop und machte diesen sofort als perfekten Ort für die Vermarktung des orientalischen Fliesenschmucks aus seiner Heimat aus. Als Teil des Künstlerkollektivs Papital Gallery, fand er somit Contigo als neuen Kunden für die Kunsthandwerkenden in Teheran. Für die aufgebaute Handelspartnerschaft fungiert er seither als Schnittstelle zwischen Contigo und Papital.
Nachgelesen bei der GEPA mbH in Wuppertal, Gründungsjahr 1975
Bei der GEPA dem Fair Trade-Pionier konnten wir nachlesen, dass dort früher selbst aktiv nach Handelspartnern in Asien, Afrika oder Lateinamerika gesucht werden musste. Heute bekommt die GEPA viele direkte Anfragen von Produzentengruppen. Die digitalen Medien haben auch bei der GEPA dazu stark beigetragen. Auch bekommt die GEPA Hinweise auf potentielle Handelspartner von Entwicklungsfachkräften oder manchmal sogar von engagierten Urlaubern. (Vgl. Gepa)
Steuerungsgruppe zu Gast im CVJM - Lebenshaus
Am vergangenen Mittwoch war die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Kraichtal eingeladen im Rahmen des Event-Cafés über den Fairen Handel zu berichten.
Vorab gab es Kaffee und Kuchen. Das war ein ganz besonderes Vergnügen, kulinarisch und zwischenmenschlich. Das Team des Event Cafés geht so herzlich auf die Besuchenden dieser Mittwochs-Institution im CVJM-Lebenshaus zu. Es ist leicht sich dort zu entspannen, den Alltag zu unterbrechen und sich wohlzufühlen. Kaffee aus Fairem Handel und selbstgebackene Torten und Kuchen offenbarten große Backkunst und Liebe zum Detail.
Einige Mittwoche im Jahr, gibt es eine weitere Inspiration für die Besuchenden nach dem Kaffeetrinken und Kuchenessen. Wer möchte kann noch bleiben und einem musikalischen Beitrag, einer Geschichte, einem Reise- oder Sachbericht lauschen und Tipps zu verschiedenen Themen erhalten.
An diesem Mittwoch waren es vier Vertreterinnen der Steuerungsgruppe, die von Christl Hegenbart aus dem Team des Event Cafés sehr wertschätzend begrüßt und auch vorgestellt wurden.
Deren Präsentation wurde mit einer kleinen Szene eingeleitet, die aufzeigte, wie man mit seiner Konsumentscheidung etwas Positives bewirken kann. Danach stellte Viola Thomas die Kampagne Fairtrade-Towns und die Fairtrade-Stadt Kraichtal vor. Gabriele Fuchs erläuterte die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen und wie Fairtrade zu ihrer Erfüllung beiträgt. Ulrike Schneid berichtete über die Geschichte der Weltläden und stellte den Weltladen Kraichtal vor. Margot Bindschädel erzählte eine kleine Anekdote über Kaffee und referierte über Kaffee aus Fairem Handel. Es wurden zwei Kurzfilme zur Erläuterung des Fairen Handels auch am Beispiel einer Kaffeebäuerin gezeigt.
Verabschiedet wurden die Vertreterinnen der Steuerungsgruppe von Sabine Ebinger aus dem Team des Event Cafés, die noch jeder ein selbstgemachtes Knuspermüsli aus der Lebenshaus-Truhe überreichte. Vielen Dank dafür!
Die Vertreterinnen der Steuerungsgruppe wünschen sich, dass es allen gefallen hat und dass diejenigen, denen der Faire Handel noch unbekannt war mit der Präsentation inspiriert werden konnten.
Was ist eigentlich ein Fair-Handels-Unternehmen?
Einige davon blicken auf jahrzehntelange Erfahrungen zurück und gehören zu den Pionieren im Fairen Handel.
Fair-Handels-Unternehmen engagieren sich, um die Vision eines fairen Handels zu verwirklichen. Neben dem Einsatz für eine grundsätzliche Veränderung der Regeln des Welthandels, leisten sie Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Mit politischen Kampagnen und Bildungsangeboten verbessern Fair-Handels-Unternehmen die Bedingungen für die Produzierenden und sensibilisieren die Konsumierenden in ihrem Kaufverhalten.
Sie richten ihre Firmenpolitik ganzheitlich auf den Fairen Handel aus und verkaufen ausschließlich fair gehandelte Produkte, die nach den Prinzipien des Fairen Handels hergestellt wurden. Mensch und Umwelt stehen dabei vor dem Profit.
Fair-Handels-Unternehmen pflegen meist direkte und langfristige partnerschaftliche Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Faire Preise bieten den Produzierenden eine Perspektive im oft ausbeuterischen Welthandel. Zwischenhandel wird vermieden und Vereinbarungen über die Abnahmemengen und die Vorfinanzierung der Ernte geben den Kooperativen Planungssicherheit. Handelspartner werden oft individuell im Herkunftsland beraten z.B. bei der Umstellung auf Biolandwirtschaft oder der Verbesserung der Produktqualität. Sie helfen Entwicklungshemmnisse zu beseitigen und Marktzugänge zu erhalten. Darüber hinaus sorgen sie dafür, dass Produkte häufiger vor Ort weiterverarbeitet werden, damit mehr Wertschöpfung im Ursprungsland verbleibt.
Fair-Handels-Unternehmen arbeiten transparent. Die anerkannten Monitoring-Systeme des Fairen Handels überprüfen das gesamte Unternehmen auf die Einhaltung der Fair-Handels-Kriterien, nicht nur einzelne Produkte. Unternehmen, die einen solchen Monitoring-Prozess durchlaufen haben, werden daher Fair-Handels-Unternehmen genannt. Damit ein Fair-Handels-Unternehmen anerkannt werden kann, muss es entweder Mitglied in der World Fair Trade Organization oder in den Lieferantenkatalog des Weltladen-Dachverband aufgenommen sein.
Zu den beiden größten Fair-Handels-Unternehmen in Deutschland zählen GEPA und WeltPartner.
(Vgl. Forum Fairer Handel)
Erneute Rezertifizierung – TOP in der Gemeinderatssitzung
Die Stadt Kraichtal erfüllt weiterhin alle Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne und trägt für weitere zwei Jahre den Titel Fairtrade-Stadt. Die Auszeichnung wurde erstmalig im Jahr 2020 verliehen, in 2022 rezertifiziert und nun in 2024 für weitere zwei Jahre bestätigt.
Viola Thomas, kommunale Sprecherin der Steuerungsgruppe, wurde eingeladen im Gemeinderat über das Bestreben der Kampagne Fairtrade-Towns zu sprechen. In ihrem Vortrag betonte sie die Bedeutung der Kampagne für die Schaffung von mehr Bewusstsein für einen gerechten Welthandel und die Möglichkeit jedes einzelnen dazu beizutragen. Sie erläuterte, welchen Impact die Bundesregierung dem Fairen Handel auf die Erfüllung der 17 Nachhaltigkeitsziele zuschreibt und wie eng verknüpft Klimaschutz und Fairer Handel sind. Die Rezertifizierung ist das Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des fairen Handels in Kraichtal. Von der Verwaltung wünscht sich die Steuerungsgruppe, dass der wirksame Hebel der enormen Einkaufmacht der öffentlichen Hand genutzt wird. Von Seiten des Bürgermeisters und den Fraktionen wurde die Wichtigkeit der Kampagne und ihrer Vorbildfunktion betont und man bedankte sich für den Vortrag und das Engagement der Steuerungsgruppe. Diese koordiniert mit Bildungsveranstaltungen, Schulungen, Vorträgen, Fairtrade Aktionskampagnen sowie Pressearbeit, weiterhin den fairen Handel vor Ort und vernetzt alle Beteiligten.
Die fast 30 Fairtrade-Stadt-Partnerschaften tragen mit Ihrem Engagement in Kindergärten, Kirche, Schule, Verein oder als Gaststätten und Geschäfte dazu bei, die Vision des Fairen Handels in der Gesellschaft zu verwurzeln und sind die wichtigste Größe für das Wachstum der Fairtrade-Town. Ein Treffen anlässlich der Rezertifizierung mit allen Fairtrade-Stadt-Partnern ist auf Januar anberaumt. Es soll unterstreichen, wie wichtig die Vernetzung in die Tiefe der Stadt hinein ist, um gemeinsam mit einer breiten Unterstützung der Kraichtaler BürgerInnen und der Kommune die Stadtgemeinschaft auf ihrem nachhaltigen Weg voranzubringen. Weitere Infos unter www.fairtrade-towns.de
Termin: Am 06.11. berichtet die Steuerungsgruppe im Rahmen des CVJM Event Café über den Fairen Handel.
Bericht aus den Partnerschaften - Kaffeeverkostung im Weltladen - Kaffee geröstet und verpackt im Ursprungsland
Das Weltladenteam lud am ersten Samstag im Oktober zu einer Kaffeeverkostung ein und unterstützte damit die Aktionskampagne „Tag des Kaffees“ von Fairtrade Deutschland.
Verkostet wurde der fair gehandelte Bio Café FEDECOCAGUA, ein kräftiger Kaffee mit wenig Säure und Anklängen von Schokolade aus Guatemala.
Das Besondere: Er wurde im Ursprungsland geröstet und verpackt. Im Vergleich zu kommerziellem Kaffee bleibt dabei dreimal so viel Geld im Ursprungsland. Kaffee wird sonst zu 95 % als Rohware gehandelt und der größte Teil des Mehrwerts durch Verarbeitung und Rösten im globalen Norden geschaffen.
Einen möglichst hohen Anteil der Wertschöpfung im Ursprungsland zu erwirtschaften, ist das Ziel des Fairen Handels, denn so profitieren die Produzierenden dort am meisten. Weitere Arbeitsplätze werden geschaffen und bei der Weiterverarbeitung und dem Vertrieb der Produkte werden neue Fähigkeiten erlernt.
Noch vor Jahren entsprach Ursprungskaffee nicht dem europäischen Geschmack. Zu grob gemahlen und zu dunkel geröstet musste er wieder ausgelistet werden. Doch die Fair-Handels-Importeure unterstützten ihre Handelspartner bei der Produktentwicklung und nun schmecken Ursprungskaffees auch hier in Deutschland.
(Vgl. Deutscher Kaffeeverband, Gepa, Weltladen Dachverband)
Berichte aus den Partnerschaften - Die Fairtrade-Stadt Kraichtal wächst weiter!
Teil 4
Die FzG Münzesheim e. V.
Die Freizeitgestaltung Münzesheim wurde 1946 in der Nachkriegszeit im Gasthaus Adler gegründet. Heute trägt der Verein den Zusatz F.V. im Logo, um darauf hinzuweisen, dass es sich um einen Fußballverein handelt, was anfänglich anders angedacht war. Die Vision der Gründer, die Dorfgemeinschaft zu stärken hat sich dennoch erfüllt. Es sind viele Mitglieder, denen die FzG einen Anlaufpunkt zum Auspowern und trainieren für Wettkämpfe bietet.
Damals standen die Gründungsmitglieder vor großen Herausforderungen, denn die Gründung musste von der damaligen Militärregierung genehmigt werden. Es fehlten Trikots, Schuhe und ein Platz zum Spielen, von einem Vereinsheim gar nicht zu reden. Trikots und Hosen stammten aus Restbeständen des Reichsarbeitsdienstes oder wurden aus alten Mehlsäcken genäht, gespielt wurde auf Privatwiesen der Teigfabrik Mann und mit dem Bau eines Vereinsheims konnte erst in den 60er Jahren begonnen werden und zusammen mit den Außenanlagen in den 90er Jahren in Eigenleistung umgebaut und saniert werden. Für den Verein und die Gemeinschaft spielt das Vereinsheim eine wichtige Rolle als Treffpunkt für Mitglieder und Fans. Hier werden die sportlichen Erfolge gefeiert, Vereinsversammlungen abgehalten sowie Sportfestlichkeiten begangen.
Sportliche Aktivitäten, gemeinsam verbrachte Freizeit und ehrenamtliches Engagement gehen seit jeher Hand in Hand bei der FzG. Seit 1946 wird das soziale Leben der Stadt von der FzG mitgestaltet und so war es naheliegend dem Verein eine Fairtrade-Towns-Partnerschaft anzutragen. Die Vorstandschaft hat eine Partnerschaft bestätigt und möchte in Zukunft Kaffee, Zucker und weitere Produkte aus Fairem Handel bei Vorstandssitzungen, Mannschaftsund Trainersitzungen und bei Sportfesten verwenden und im Verein über den Fairen Handel informieren. Die FzG nimmt hier eine wichtige Vorbildfunktion besonders für die
Vereinsjugend ein.
Die Fairtrade-Stadt Kraichtal dankt der Vorstandschaft und den Mitgliedern für dieses wichtige Signal. Jeder Verein, der die Fairtrade-Town unterstützt hilft dabei eine nachhaltige und faire Gesellschaft zu kreieren.
Berichte aus den Partnerschaften - Die Fairtrade-Stadt Kraichtal wächst weiter!
Teil 3
Der FSV Bahnbrücken e. V.
Der FSV wurde 1990 als Freizeit- und Sportverein im Café Winter gegründet.
Die ersten sportlichen Aktivitäten des Vereins fanden in den umliegenden Stadtteilen und in der alten Kelter in Bahnbrücken statt. Im Jahre 2003 bezog der FSV sein erstes Vereinsheim mit Gymnastik- und Veranstaltungsräumen, welches mit vielen Stunden erbrachter Eigenleistung realisiert werden konnte. Zeitgleich eröffnete die Vereinsgaststätte FSV-Treff in der die Vereinsmitglieder die Gemeinschaft pflegen. 2010 wurde die neue Mehrzweckhalle eingeweiht, in der zwölf Abteilungen den unterschiedlichen sportlichen Interessen gerecht werden. Neben verschiedenen Gymnastikangeboten für Kinder und Erwachsene, kann man dort Fußball, Volleyball, Badminton und Tischtennis oder andere gewählte Sportarten betreiben. Auf dem Außengelände wurden in Eigenregie ein Fußballplatz, ein Beachvolleyballfeld und Boulefelder erstellt. Auch organisiert der Verein Freizeitaktivitäten wie Wandern, Nordic Walking, Skiausflüge und Museums- und Theaterbesuche sowie Sportfeste und Jahresfeiern mit kulturellen Beiträgen. Neben dem Sport gehörte die kulturelle Ausrichtung von Beginn an zum Selbstverständnis des Vereins. Durch den sehr großen Einsatz für das Entstehen und die Weiterentwicklung des FSV wurden Tradition und Gemeinschaft geschaffen.
Die Fairtrade-Stadt Kraichtal bedankt sich bei der Vorstandsriege für so viel Offenheit bei den Gesprächen zur Partnerschaft sowie bei den 360 Mitgliedern, die den Entschluss ein Fairtrade-Partnerverein zu werden tragen. Bei Veranstaltungen kann man nun beim FSV fair gehandelten Kaffee und Zucker genießen und Informationen zum Thema erhalten. Auch hat der Verein vor in der Presse über Aktivitäten zum Fairen Handel zu berichten. Als Partner der Fairtrade-Stadt Kraichtal wird der FSV ein Teil einer engagierten Gemeinschaft, die ähnliche Werte teilt, nämlich soziale, wirtschaftliche und ökonomische Verbesserungen in marginalisierten Regionen zu erreichen. Globale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung zu unterstützen, das passt zur starken Gemeinschaft des FSV.
Berichte aus den Partnerschaften - Die Fairtrade-Stadt Kraichtal wächst weiter!
Teil 2
Das Lernatelier, die freie Grundschule in Kraichtal-Oberöwisheim
Das Lernatelier versteht sich als alternatives Bildungsangebot, welches neben all den anderen Angeboten steht. Es möchte Eltern und Kindern die Möglichkeit bieten, zu entscheiden welches Konzept zu ihrer Persönlichkeit und ihren Wünschen passt. Das Lernatelier stellt explizit kein Gegenentwurf zum bestehenden Schulsystem dar. Im Lernatelier arbeiten Lehrkräfte, Lernbegleitung und Eltern eng zusammen und unterstreichen so die gemeinsame Verantwortung und den gemeinsamen Auftrag in einer sich verändernden Gesellschaft, die nach neuen Formen des Lernens sucht.
Eine nachhaltige Entwicklung und deren Bedeutung für Mensch und Umwelt auch beim Lehren und Lernen mit einzubeziehen und bei jeder Entscheidung und Handlung mitzudenken, stellt sich die Schule als Aufgabe. Das Lernatelier möchte auch im Schulalltag nachhaltig leben. Die Schule steht unter der Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins „Lernatelier – Verein für selbstbestimmtes naturnahes Lernen e. V.“ und wurde von einer Elterninitiative gegründet.
Auch der Verein benennt als eine seiner Aufgaben eine emotionale und wertschätzende Beziehung zur Natur zu erhalten, sowie einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Lebensstil zu entwickeln und zu stärken. Kürzlich wurde im Lernatelier z. B. ein Bananenprojekt umgesetzt. Hierbei wurden der Handel und die Anbaubedingungen betrachtet. Anschließend gab es eine Bananenverkostung und einen Bananenkuchen nach afrikanischem Rezept.
Bei diesem Einsatz für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) lag es nahe, dem Lernatelier eine Fairtrade-Towns-Partnerschaft anzutragen. Durch den Fairen Handel, der die drei Säulen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie und Soziales) umfasst, können diese im Unterricht praxisbezogen vermittelt werden.
Der Weg zur Fairtrade-Stadt-Partnerschaft war für Schule und Verein nicht mehr weit und nach vielen interessanten Gesprächen und Schulhausführungen am Tag der offenen Tür, übergaben Vertreterinnen der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town das Fairtrade-Stadt-Partnerschild mit großem Dank an die Vertreterinnen und Vertreter der freien Schule.
Berichte aus den Partnerschaften - Die Fairtrade-Stadt Kraichtal wächst weiter!
In den kommenden Wochen berichtet die Fairtrade-Town über die neuen Partnerschaften mit dem evangelischen Kindergarten „Unterm Regenbogen“ in Kraichtal-Oberöwisheim, dem Lernatelier der freien Grundschule in Kraichtal-Oberöwisheim, dem Sportverein FSV Bahnbrücken e.V. und dem Fußballverein FzG Münzesheim e.V.
Teil 1
Der evangelische Kindergarten „Unterm Regenbogen“
Die Namen der Krippengruppe und den drei Kindergartengruppen versprechen Himmlisches. Die Sternchengruppe für die Kleinsten und die Sonnenscheingruppe mit einem Bauplatz, die Regentropfengruppe mit einem Atelier und die Wolkengruppe mit der Spielwelt, für die ab Dreijährigen. Es klingt nach Anregung und Abwechslung, was die Kindergartenleitung Andrea Kammerer und das KIGA-Team für die Kinder bereithält.
Nun ist der Kindergarten „Unterm Regenbogen“ Partner der Fairtrade-Stadt-Kraichtal. Leitung und Team haben sich dazu entschlossen im KIGA, beim Kirchkaffee und auf Kindergartenfesten nur noch Kaffee und Zucker aus fairem Handel zu genießen.
Die Kinder sollen spielerisch und altersgerecht an das Thema herangeführt werden. Die Beschäftigung mit dem Fairen Handel kann dazu beitragen globale Zusammenhänge besser zu verstehen. Freude an Gerechtigkeit haben Kinder naturgemäß und darum geht es beim Fairen Handel auch.
Die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Kraichtal wünscht viel Freude und gutes Gelingen bei der Umsetzung im KIGA!
Gemeinsam engagiert in der Fairtrade-Stadt Kraichtal
Die Steuerungsgruppe und ihre Partner waren wieder auf dem Regionalmarkt in Menzingen vertreten. Den Besuchenden wurden Aktionen im Rahmen der Fairen Woche angeboten. „Fair. Und kein Grad mehr! #fairhandeln für Klimagerechtigkeit weltweit" lautete das Motto.
Der Weltladen bot ein breites Angebot an fairen Waren zum Verkauf und ein Upcycling-Basteln bei dem zahlreiche Kinder u. a. tolle Geldbörsen aus Tetra Paks und Anstecker aus Kronkorken kreierten.
Am angegliederten Stand des depot 25 wurde das Faire Glücksrad gedreht. Die Steuerungsgruppe bot das Messen des eigenen Ökologischen Fußabdrucks an.
Das analoge Berechnungsmodell der ökologischen Fußabdrücke vom DEAB basiert auf der Analyse des durchschnittlichen Ausstoßes von CO2, in den vier Hauptbereichen Energie, Ernährung, Mobilität und Konsum, für die eine Person verantwortlich ist. Der tatsächliche Ökologische Fußabdruck ist sehr komplex.
Die Teilnehmenden beantworteten Fragen zu ihrem Alltag in diesen Bereichen. Die daraus resultierende Punktezahl gab an, wie viele Erden notwendig wären, wenn alle Menschen denselben Lebensstil hätten. Der Verbrauch wird in Landfläche umgewandelt. Die Erde hat eine Landfläche von 51 Mrd. Hektar, davon sind ca. 13 Mrd. Hektar nutzbar. Verteilt auf ca. 8 Mrd. Menschen ergibt das für jeden Menschen eine Fläche von ca. 1,6 globalen Hektar im Durchschnitt.
In Deutschland brauchen die Menschen fast 3 Erden, weitaus mehr Fläche als ihnen zusteht. Der weltweite Durchschnitt liegt bei 1,7 Erden. Nur weil ärmere Länder einen weitaus kleineren Fußabdruck haben ist die Erde noch nicht kollabiert. Da aber auch diese Länder sich entwickeln wollen ist es existenziell, Lebensstile vorzuleben, die den Fortbestand der Erde gewährleisten.
Jeder Mensch hinterlässt mit seinem individuellen Lebensstil Spuren auf der Erde. Die Ökologischen Fußabdrücke nehmen die Verantwortung eines jeden Einzelnen in den Blick. Tägliche Entscheidungen und Verhaltensmuster haben im negativen wie im positiven Sinne enorme Auswirkungen. Die Steuerungsgruppe teilte das Klimasparbüchle der Nachhaltigkeitsstrategie BW aus, welches Möglichkeiten zum CO2-Sparen aufzeigt, um den eigenen Ökologischen Handabdruck zu vergrößern.
Faire Woche - Gemeinsam engagiert in der Fairtrade-Stadt Kraichtal
Seit mehr als 20 Jahren lädt die Faire Woche jeden September alle Menschen in Deutschland dazu ein, Veranstaltungen zum Fairen Handel in ihrer Region zu besuchen oder selbst zu organisieren. Mit jährlich rund 2.000 Aktionen ist sie bundesweit die größte Aktionswoche des Fairen Handels. Das Motto der Fairen Woche lautet nun schon das zweite Jahr in Folge „Fair. Und kein Grad mehr!"
Angesichts der Klimakrise ist es von entscheidender Bedeutung, dass jeder seinen Handlungsspielraum erkennt und nutzt. Gemeinsames Handeln ist angesagt, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Daher beteiligt sich die Fairtrade-Stadt Kraichtal auch in diesem Jahr an der Fairen Woche.
Am 15. September, zwischen 12 Uhr und 16 Uhr ist die Steuerungsgruppe gemeinsam mit Partnern der Fairtrade- Town mit folgenden Aktionen auf dem Regionalmarkt in Menzingen vertreten:
- Sei kreativ beim Upcycling-Basteln!
Weltladen Kraichtal - Fair gewinnt - Das Glücksrad darf gedreht werden
Kraichtal hilft e. V. - Wie groß ist mein "Ökologischer Fußabdruck?"
Finde es heraus und miss deinen CO2 -Verbrauch!
Steuerungsgruppe - Infostand
Steuerungsgruppe
Gemeinsamer Kinoabend – ANDERS ESSEN
Die Steuerungsgruppe nimmt die Einladung des Weltladens Bruchsal zu einem gemeinsamen Kinoabend ins Cineplex Kino Bruchsal am Donnerstag, 12. September um 19 Uhr gerne an.
Zum Start der Fairen Woche 2024 können wir dort den Film „Anders Essen“ anschauen. Wie viel Wasser wird verbraucht, um 1 Liter Milch oder Orangensaft herzustellen? Wie viel Land wird verbraucht, um 1 Laib Brot zu produzieren? Und wie werden die Menschen bezahlt, die z. B. in der Lieferkette für Orangensaft arbeiten?
In einem Experiment begleiteten die FilmemacherInnen Kurt Langbein und Andrea Ernst europäische Familien, die sehen wollten, wo ihr Essen entsteht. Es wurde ein Feld von 4.400 qm Größe angelegt (ca. so groß wie ein kleineres Fußballfeld), das eine Durchschnittsperson in Europa für ihre Ernährung benötigt. Doch: Zwei Drittel davon liegen im Ausland und werden unter erschwerten Bedingungen bewirtschaftet.
Werden die Familien mit diesem Hintergrundwissen beim Lebensmitteleinkauf und Kochen etwas ändern? Dies zeigt der Dokumentarfilm und liefert nebenbei spannende Einblicke in die globale Lebensmittelindustrie. Außerdem werden Menschen vorgestellt, die neue Wege suchen, um klimagerecht Nahrung zu erzeugen.
Interessierte Bürger sind herzlich zu dem gemeinsamen Kinoabend eingeladen.
Die Kosten des Eintrittes übernimmt die Steuerungsgruppe. Melden Sie sich unter v.thomas@kraichtal.de oder 07250 7748 an, solange das Kontingent noch ausreicht!
Treffen der Steuerungsgruppe
Das nächste Treffen der Steuerungsgruppe findet am Montag, 9. September um 16 Uhr im Rathaus Münzesheim, Zi. 107 statt. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen. Wir freuen uns immer über Verstärkung, um das Thema Fairer Handel weiter voranzubringen.
Regiofairer Genuss im Schloss-Café
Bei der Bewirtung des Schloss-Cafés in Gochsheim am 11. August gab es viele helfende Hände.
Das Team der Steuerungsgruppe dankt ganz herzlich allen für die Unterstützung beim Kuchenbacken und bei vielen weiteren Dingen, die zu erledigen waren. Es war ein angenehmes und strukturiertes Zusammenarbeiten der Gruppe.
Die 25 Kuchen sahen in der Theke aus wie kleine Kunstwerke. Auch den Gästen ein herzliches Dankeschön, denn sie sind trotz großer Hitze nicht ausgeblieben und so haben rund 100 Besuchende außen und innen im Schloss-Café Platz genommen und den Fairtrade-Kaffee und Kuchen genossen.
Ein besonderes Highlight war der Eiskaffee, der eine Stunde vor Schluss bereits ausverkauft war.
Das Vanilleeis vom Eis-Café D’Alesandro in Unteröwisheim, hergestellt mit Bauernhofmilch vom Biohof am Seeberg in Gochsheim und der Kaffee fair gehandelt, war eine wohlschmeckende und wohltuende Kombination, nicht nur für die Genießenden sondern auch für die Produzierenden.
Auch hatten die Gäste Gelegenheit in den vorhandenen Informationsmaterialien zu stöbern oder sich beim Team der Steuerungsgruppe über deren Engagement und über den Fairen Handel zu informieren. Wer an diesem Tag keine Gelegenheit hatte sowie alle Interessierten sind herzlich eingeladen an der nächsten Sitzung der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Kraichtal, am Montag, 9. September 2024, um 16 Uhr im Rathaus Zi. 107 teilzunehmen.
Bewirtung Schloss- Café Sonntag, 11. August 2024
Die ehrenamtlichen Mitglieder der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Kraichtal laden am Sonntag, 11. August ab 13.30 Uhr, ins Schloss-Café nach Gochsheim ein. Kommen Sie vorbei und genießen das schöne Ambiente der Schlossterrasse bei Kaffee, Eiskaffee und leckerem selbstgebackenem Kuchen und informieren sich nebenbei noch über Fairen Handel, Klimagerechtigkeit und die Arbeit der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Kraichtal. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Plakat Schloss-Café Fair Trade Stadt Kraichtal (PDF-Dokument, 2,42 MB, 17.07.2024)
Die Fairtrade-Siegel Teil 3
Das Siegel-Wirrwarr zu entwirren, kann tatsächlich eine Herausforderung sein.
Es gibt jedoch einige Plattformen wie:
Teil 3
Spezielle Fairtrade-Produkt-Siegel s. Abb. 1 + 2
Das Fairtrade-Produkt-Siegel für Baumwolle steht für fair angebaute und gehandelte Rohbaumwolle, die über alle Produktionsschritte direkt rückverfolgbar ist und getrennt von Nicht-Fairtrade-Baumwolle weiterverarbeitet wird. Das Fairtrade-Produkt-Siegel für Gold stellt sicher, dass das Gold fair abgebaut und gehandelt wurde und in allen Produktionsschritten direkt rückverfolgbar ist. Die Kennzeichnung erfolgt mittels Stempel-Prägung auf dem Schmuckstück.
Kosmetikprodukte mit Fairtrade-Inhaltsstoffen werden mit dem Fairtrade-Produkt-Siegel in Kombination mit dem Zusatz „contains Fairtrade ingredient“ (dt: enthält Fairtrade-Bestandteil) gekennzeichnet. Alle Inhaltsstoffe, die als Fairtrade-Rohstoffe verfügbar sind, müssen Fairtrade-zertifiziert sein.
Das Fairtrade-Produkt-Siegel für Textilproduktion kennzeichnet Produkte, bei denen die gesamte Textillieferkette nach dem Fairtrade-Textilstandard zertifiziert ist.
Um die gute Wirkung von Fairtrade auf den Stecklingsfarmen zu erhöhen, soll der Verkauf von Pflanzen mit Fairtrade-Siegel gesteigert werden. So das Ziel welches, Fairtrade Deutschland gemeinsam mit toom Baumarkt in einem Pilotprojekt verfolgt. Fairtrade-Prämieneinnahmen der Arbeiter:innen im Süden sollen erhöht und Kosten im Norden verringert werden. Im Projekt werden bei Einhaltung der Fairtrade-Grundsätze im Globalen Süden, Prozesse vereinfacht. Gärtnereien im globalen Norden müssen dabei nicht Fairtrade-zertifiziert sein und es kann dort zu einer Vermischung mit konventionellen Pflanzen kommen. Es ist sichergestellt, dass nur die Menge an Pflanzen mit Fairtrade-Siegel verkauft wird, die auch unter entsprechenden Bedingungen eingekauft wurde.
(Vgl. Fairtrade Deutschland)
Teil 1 Fairtrade-Produkt-Siegel und Teil 2 Fairtrade-Rohstoff-Siegel siehe "Aktuelles" auf unserer Homepage.
Das Fairtrade-Siegel Teil 2
Fairtrade kennzeichnet Waren, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden mit dem Fairtrade-Siegel. Neben dem klassischen Produktsiegel gibt es seit 2014 das sogenannte Rohstoffsiegel. Es bietet noch mehr Möglichkeiten fair zu handeln und soll den Absatz der entsprechenden Rohstoffe in den Anbauländern erhöhen.
Teil 2
Fairtrade-Rohstoff-Siegel s. Abb.
Das Fairtrade-Rohstoff-Siegel wird für fair gehandelte Zutaten in einem zusammengesetzten Produkt vergeben und beziehen sich auf eine einzelne fair angebaute und gehandelte Zutat. Das Fairtrade Rohstoff-Siegel umfasst alle Rohstoffe, für die es Fairtrade-Standards gibt, mit Ausnahme von Bananen.
Sofern eine Zutat mit Mengenausgleich eingesetzt wird, ist diese Zutat mit einem Pfeil gekennzeichnet. Der Pfeil verweist auf weitere Informationen über Zutaten des Produkts, bei denen ein Mengenausgleich stattgefunden hat. Möglich ist das bei Kakao, Zucker, Fruchtsaft und Tee.
Nur die im Siegel angegebene Zutat im Mischprodukt ist Fairtrade-zertifiziert – beispielsweise wurde die für einen Schokoriegel benötigte Menge Kakao oder Zucker unter Fairtrade-Bedingungen eingekauft. An den Fairtrade-Standards in den Anbauländern ändert sich nichts - die Kooperativen erhalten stabile Mindestpreise und Prämien. Die Kontrollen werden von FLOCERT durchgeführt.
Laut Global-Scan Studie aus 2023 kennen 92 % der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher das Fairtrade-Siegel – ein neuer Rekord. Doch nicht nur die Bekanntheit des Siegels ist gestiegen – es wird auch häufiger zu Fairtrade-Produkten gegriffen. (Vgl. Fairtrade Deutschland)
Teil 1 Fairtrade-Produkt-Siegel
Teil 3 Spezielle Fairtrade-Produkt-Siegel in der nächsten Ausgabe
Die Fairtrade-Siegel Teil 1
Das Fairtrade-Siegel wurde in 2002 als einheitliches Siegel eingeführt. Siegelinhaber und Standardsetzer für das Fairtrade-Siegel ist der 1997 gegründete internationale Dachverband Fairtrade International. In Deutschland wird das Siegel seit 1992 von Fairtrade Deutschland vergeben.
Alle in Teil 1-3 aufgeführten Siegel ermöglichen Produzierenden als auch Beschäftigte auf Plantagen im Globalen Süden stabilere Preise, langfristige Handelsbeziehungen sowie eine zusätzliche Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte. Die Standards enthalten darüber hinaus Kriterien zu demokratischen Organisationsstrukturen, Umweltschutz und sicheren Arbeitsbedingungen. Die Zertifizierung erfolgt durch die unabhängige Gesellschaft FLOCERT.
Teil 1
Fairtrade-Produkt-Siegel s. Abb. 1 Dieses Siegel steht für fair angebaute und gehandelte Produkte, bei denen alle Zutaten zu 100 % unter Fairtrade- Bedingungen gehandelt sind. Beispiele dafür sind Kaffee oder Bananen.
Fairtrade-Produkt-Siegel für Mischprodukte und Produkte mit Mengenausgleich s. Abb. 2 Handelt es sich bei dem Produkt um ein Mischprodukt (Bsp. Kekse, Schokolade) dann ist das Fairtrade-Produkt-Siegel zusätzlich mit einem Pfeil gekennzeichnet, der auf weiterführende Informationen auf der Rückseite verweist. Bei Mischprodukten mit diesem Siegel müssen alle Zutaten, die unter Fairtrade-Bedingungen erhältlich sind, Fairtradezertifiziert sein.
Produkte, die mit Mengenausgleich hergestellt wurden, sind auch mit dem Pfeil neben dem Siegel gekennzeichnet. Bei Kakao, Zucker, Fruchtsaft und Tee ist die vorgesehene physische Rückverfolgbarkeit insbesondere aus logistischen Gründen nicht überall möglich. Damit Fairtrade- Produzentenorganisationen dennoch am fairen Handel teilnehmen können, dürfen hier bei der Verarbeitung konventionelle und fair produzierte Rohstoffe vermischt werden. Am Ende muss beim jeweiligen Unternehmen die eingekaufte Menge an Fairtrade-Rohstoffen mit der gekennzeichneten Ware übereinstimmen. (Vgl. Fairtrade Deutschland)
Teil 2 Fairtrade-Rohstoff-Siegel in der nächsten Ausgabe
Warum Zucker aus Fairem Handel kaufen? Zucker wird doch auch in Deutschland hergestellt!
Heimischer und regionaler Zucker kann den Bedarf in Deutschland decken. Zucker ist ein vielseitiges Produkt, das weltweit in großen Mengen produziert wird. 80 % des produzierten Zuckers werden gewerblich weiterverarbeitet, 20 % werden direkt als Zucker an die Verbraucher verkauft. Während in Deutschland und Europa der Zucker hauptsächlich aus Zuckerrüben gewonnen wird, stammt der größte Teil des weltweit produzierten Zuckers aus Zuckerrohr. Doch warum sollte man sich für Zucker aus Fairem Handel entscheiden, wenn es auch regionalen Zucker gibt? Hier sind einige Gründe:
Unterstützung von Kleinbauernfamilien: Durch den Kauf von Zuckerprodukten aus Fairem Handel unterstützt man direkt die Kleinbauernfamilien, die auf den Verkauf in Europa angewiesen sind. Dies trägt zur Armutsbekämpfung in den Anbauländern bei.
Höhere Qualität: Vollrohrzucker (oft aus Fairem Handel) ist qualitativ hochwertiger als Rübenzucker. Er enthält alle im Zuckerrohr enthaltenen Mineralien wie Eisen, Magnesium, Calcium und Phosphor sowie B-Vitamine.
Weniger Pestizide: Zucker aus Fairem Handel ist deutlich weniger mit Pestiziden belastet als konventioneller Zucker. Dies ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Böden und die Biodiversität. Fairtrade-Zucker ist oft mit dem Bio-Siegel ausgezeichnet.
Ökobilanz: Die Ökobilanz von Zucker aus Fairem Handel wird unterschiedlich bewertet. Lange Transportwege sollen den Vorteil des geringeren Pestizideinsatzes ausgleichen. Es ist jedoch schwer, ein objektives Urteil zu fällen.
Mengenausgleich: Der Mengenausgleich ermöglicht es den Produzierenden am System Fairtrade teilzunehmen. Zucker aus fairem Anbau darf mit konventionellem Zuckerrohr vermischt und verarbeitet werden. Die verkaufte Menge entspricht jedoch der verarbeiteten Menge.
Verfügbarkeit: Zucker aus Fairem Handel gibt es in Weltläden, oft als Rohrohrzucker oder Vollrohrzucker (Mascobado), aber auch in Bio-Läden und sogar in Discountern.
Die Fairtrade-Towns-Partner der Stadt Kraichtal tragen dazu bei, den Absatz von fair gehandeltem Zucker zu erhöhen. Ethischer Konsum hat für sie einen wachsenden Stellenwert. (Vgl. Fairtrade Deutschland)
Der Fairen Schokolade auf der Spur
Vergangenen Freitag traf sich eine Gruppe von 25 Personen in Münzesheim, um bei herrlichem Wetter am interaktiven Spaziergang „Walk & Talk“ zum Thema Faire Schokolade teilzunehmen. Die Steuerungsgruppe Fairtrade-Towns hatte hierfür eine Bildungsreferentin von Oikocredit eingeladen, die einigen Teilnehmenden bereits aus dem letzten Jahr bekannt war, als der Faire Kaffee Thema war. Die Genossenschaft Oikocredit ist Wegbereiterin nachhaltiger Geldanlagen und Entwicklungsfinanzierungen im Globalen Süden. Die Teilnehmenden bekamen viel Input und hatten auch Gelegenheit ihr Wissen zum Thema einzubringen. Wer hätte schon gedacht, dass die erste Tafelschokolade in England hergestellt wurde, dass Criollo, eine Luxusschokolade, in Südamerika hergestellt wird oder der Kakaobaum von den Maya in Plantagen angebaut und die fermentierten Früchte später als Zahlungsmittel und zur Zubereitung eines Getränkes genutzt wurden, welches die Europäer nach Spanien brachten und es sich so in Europa ausbreitete!? Konsumiert wird Schokolade hauptsächlich in Europa und Nordamerika, wobei Deutschland mit über 9 kg pro Kopf im Jahr ganz vorne dabei ist. Angebaut wird die Kakaopflanze zu 90 % von kleinbäuerlichen Betrieben, am Kakaogürtel Afrika, Mittel- Südamerika und Asien, wobei Westafrika mit der Elfenbeinküste und Ghana ca. 70 % der Weltproduktion stellt. Eine wichtige Einkommensquelle mit großen Herausforderungen. Thematisiert wurden: Einkommen an der Armutsgrenze, Kinderarbeit und das Harkin Engel-Protokoll, schlechte Arbeitsbedingungen, Entwaldung, Ernteausfälle, schwankende Börsenpreise, Termingeschäfte, Machtkonzentrationen durch Kakaokonzerne und Schokoladenindustrie wie Callebaut, Cargill, Olam, Mondelēz und Nestlé. Stabile Mindestpreise, Prämien, starke Partnerschaften, langfristigen Verträge, Schulungen zu Klimaanpassungsmaßnahmen und Verbot von Kinderarbeit ist die Antwort des Fairen Handels zur Zukunftsfähigkeit des Kakaoanbaus. VerbraucherInnen sollten Schokolade aus fairem Handel konsumieren. Diverse Schokoladensorten und kalte Getränke konnten bei einer gemütlichen Abschlussrunde im ev. Pfarrgarten genossen werden. Hierfür großen Dank an unseren Partner Ev. Kirchengemeinde Münzesheim.
Der Fairen Schokolade auf der Spur
Kakao – wie und wo wird er angebaut? Wie sieht die Wertschöpfungskette bei Kakao aus? Vor welchen Herausforderungen stehen die Kleinbauernfamilien die für uns den Kakao anbauen? Klimakrise und Börsenkurse erschweren den Familien die ohnehin schon schwierige wirtschaftliche Lage zusätzlich. Warum müssen noch immer Kinder im Kakaoanbau schuften anstatt zur Schule zu gehen? Was können wir als Konsumenten zur Verbesserung der Lage der Kleinbauern beitragen? Welche Rolle spielen Siegel und der Faire Handel? Diese Fragen versuchen wir im Rahmen eines interaktiven Spaziergangs durch unsere schöne Kraichtaler Landschaft zu beantworten. Wir machen an verschiedenen Stationen Halt, um den Ausführungen einer Referentin der Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit e. V. Stuttgart zu folgen. Eine kleine Schokoladenverkostung sowie eine kleine Stärkung runden die Tour ab und bieten Gelegenheit zum persönlichen Austausch. Wir freuen uns auf Ihr Interesse und Ihre Teilnahme am Spaziergang. Freitag, 7. Juni, um 16:00 Uhr, Stadtbahnhaltestelle Münzesheim. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Eine Anmeldung per Mail oder Telefon Telefonnummer: 07250 77-48 ist erwünscht.
Anstoß bei Kraichtaler Fußballvereinen
Fünf Verabredungen hatte das Team der Steuerungsgruppe auf den Fußballplätzen und in den Sporthallen Kraichtals. Von Vorstandsriege und Spielern der Vereine wurden die Vertreterinnen und Vertreter der Gruppe zur Übergabe eines Fairtrade-Fußballes willkommen geheißen. Der Fußball, handgefertigt vom Turngerätehersteller Benz aus Baden-Württemberg. Der Ball wurde für Benz in Pakistan zu 100 % unter Fairtrade-Bedingungen gefertigt. Vom Rohstoff bis zum Endprodukt wurden die Fairtrade-Standards eingehalten. Durch Fairtrade erhalten Näherinnen und Näher bessere Arbeitsbedingungen für ihre mühevolle Handarbeit, ausbeuterische Kinderarbeit ist ebenso wie gefährliche Pestizide verboten. Umweltschonender Anbau und transparente Handelsbeziehungen werden gefördert. Das wollen alle, da gibt es Einigkeit. Die Termine der Antrittsbesuche waren ganz bewusst um den 24. April herum gewählt, das Datum an dem sich im Jahr 2013 der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza ereignete und mehr als tausend Menschenleben forderte. Seither erinnert die Fashion Revolution Week jährlich weltweit daran, dass sich in der Textilindustrie etwas ändern muss. Fairtrade Deutschland beteiligte sich mit der Aktionskampagne Fairtrade? Fairplay! „Faire Fanartikel jetzt!". Die Steuerungsgruppe unterstützte die Fashion Revolution mit dem Austausch bei den Fußballvereinen. Das erschien uns im Jahr der Europameisterschaften ganz passend. Die Gespräche mit den Vorständlern und Spielern aus Bahnbrücken, Gochsheim, Landshausen, Menzingen
und Münzesheim über eine zukünftige Fairtrade-Stadt-Partnerschaft waren durchweg positiv und einige der Gesprächspartner kennen den Fairen Handel bereits aus ihrem Alltag. Ein Fairtrade-Towns-Partnerverein bietet auf Vereinsveranstaltungen mindestens zwei fair gehandelte Produkte wie Kaffee und Tee oder Zucker an. Über diese Produktumstellung kann auch mit der Vereinsjugend geredet werden. Mit dem Einsatz für globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit nutzt der Verein seine Vorbildfunktion bei der Jugend. Die Steuerungsgruppe bedankt sich bei Kraichtal hilft für die Finanzierung der Fairtradebälle und bei den Vereinen für Ihr Interesse. Die Fairtrade-Stadt Kraichtal wartet auf den Anpfiff!
Faire Lieferketten im Profifußball
Die Profivereine 1. FC Union Berlin, Arminia Bielefeld, Eintracht Frankfurt, Hamburger SV, SV Werder Bremen, VfB Stuttgart und VfL Wolfsburg, Borussia Dortmund und FC St. Pauli haben die Produktion ihrer Fankollektionen ganz oder teilweise auf Fairtrade- und GOTS zertifizierte Baumwolle umgestellt. Die Produkte sind die ersten weltweit, die aus einer nach dem Fairtrade Textilstandard zertifizierten Lieferkette stammen. Die textile Lieferkette ist lang und komplex, entsprechend viele Menschen sind an der Produktion beteiligt. Kleidung zählt zu den Importprodukten mit dem größten Risiko für Menschenrechtsverletzungen wie Zwangsarbeit, schlechte Bezahlung, und mangelnde Sicherheitsstandards. Hier macht Fairtrade den Unterschied und setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz vom Baumwollfeld bis in die Nähfabriken für bessere Arbeitsbedingungen und Umweltstandards.[1]
Die faire Lieferkette von Fanartikeln der Vereine:
- Baumwollanbau: Rapar and Dhrangadhra farmers producer, Indien Mindestabnahmepreis, Prämie je Kilo Baumwolle für Bildungs- und Entwicklungsprojekte
- Entkörnung: Patel Cotton Industries, Indien Trennen bzw. Säubern der Rohbaumwolle von Pflanzenbestandteilen
- Spinnerei: Omax Cotspin Pvt Ltd, Indien Baumwollballen zu wird zu Garn versponnen
- Strickerei / Weberei: NSP Tex, Indien Herstellung einer textilen Fläche auf großen Strickmaschinen
- Färben: Mercury Process, Indien Ausschließlich Verwendung von GOTS-zertifizierten Chemikalien, die unbedenklich für Mensch und Umwelt sind, Abwasseraufbereitungsanlage
- Druckerei / Veredelung: Sags Prints, Indien Ausschließlich Einsatz von GOTS-zertifizierten Chemikalien
- Konfektion: Sags Apparels, Indien Stoffzuschnitt/Konfektionierung, erste Green Factory Indiens
- Distributor: Brands Fashion GmbH, Deutschland Import- und Handelsunternehmen für Arbeitskleidung, Merchandise und Promotion-Artikel GOTS-zertifiziert/Fairtrade-zertifizierte Kollektionen Brand [2]
Alle an der Lieferkette Beteiligten sind Fairtrade-Standard, Bioanbaustandard oder Global Organic Textil Standard zertifiziert.
[1] Fairtrade Deutschland
[2] Tracycle
„Vom Feld in den Fanshop“ – Neun Profi-Fußballvereine sind dabei!
Im Rahmen der Initiative „Vom Feld in den Fanshop“ setzen neun Profivereine auf Fanartikel mit dem FairtradeBaumwollsiegel. Unterstützt werden über drei Jahre hinweg Fairtrade-zertifizierte Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Indien bei der Umstellung auf Bio-Anbau. Die angebaute Baumwolle fließt in die Produktion von MerchandiseArtikeln für Vereine der ersten und zweiten Bundesliga. Ins Leben gerufen wurde die Initiative vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gemeinsam mit dem Textilunternehmen Brands Fashion. Neben dem 1. FC Union Berlin, Arminia Bielefeld, Eintracht Frankfurt, dem Hamburger SV, SV Werder Bremen, VfB Stuttgart und VfL Wolfsburg haben sich auch Borussia Dortmund und FC St. Pauli der Allianz angeschlossen. Mit der schwierigen Umstellung von konventioneller zu Bio-Baumwolle kehren die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu Praktiken zurück, die in der indischen Landwirtschaft jahrhundertelang angewendet wurden. Die während der dreijährigen Umstellung von konventioneller auf biologische Landwirtschaft angebaute Baumwolle nennt sich Cotton in Conversion (CiC). Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt vor Ort mit Schulungen in nachhaltigem Anbau und dem Zugang zu verbessertem Saatgut. Das Fairtrade-Produzentennetzwerk NAPP hilft bei den Kooperativen in sozialen Fragen.[1] Bei ihrem Besuch in der Projektregion in Indien hat sich die Initiative neben der Abnahme von Baumwolle für die Produktion von Merchandise-Artikeln, auch zur Förderung von rund 1.000 Kindern und Jugendlichen durch Sporttrainings verpflichtet.[2] Der deutsche Profifußball als weltweite Marke trägt eine besondere gesellschaftliche Verantwortung und faire Fanbekleidung sollte dessen Standard werden, da vor allem Frauen und Kinder Opfer von Ausbeutung in Textilunternehmen sind.[3]
[1] Zur Homepage Fair Trade Deutschland
[2] Zur Homepage Bundesliga wirkt
[3] Zur Homepage bmz
Bericht aus den Partnerschaften Fashion Revolution im depot 25
Der Fairtrade-Town-Partnerverein Kraichtal hilft e. V. unterstützte vom 24. bis zum 26. April sowohl die Fashion Revolution als auch die Kampagne von Fairtrade Deutschland Fair Play? Fairtrade! „Faire Fanartikel jetzt!“ mit einer ganz besonderen Aktion. An den drei Tagen konnten die Besucherinnen und Besucher des depot 25 einen Fairtrade-Fußball gewinnen. Wer sich für die Kampagne von Fairtrade Deutschland interessierte oder sogar mitmachte, durfte an der Verlosung teilnehmen. Die Glücksfee Sophia hat das Los gezogen und nicht nur die Gewinnerin durfte sich freuen, sondern auch das Team des depot 25 über das Interesse und die rege Teilnahme.
Die Fashion Revolution Week ist eine jährliche weltweite Veranstaltung zur Erinnerung an die Rana Plaza- Katastrophe am 24. April 2013, bei der über 1.100 Menschen in einer Textilfabrik in Bangladesch ums Leben kamen. Diese Tragödie war ein Weckruf für die Modeindustrie und führte zur Gründung der Fashion Revolution-Bewegung, die die Missstände der globalen Textilindustrie aufzeigen und eine Veränderung bewirken möchte.
Fairtrade Deutschland beteiligte sich mit der Aktionskampagne Fair Play? Fairtrade! Diese Kampagne forderte „Faire Fanartikel jetzt!“ und konnte ganz einfach per E-Mail unterstützt werden. Vereinen, die unfair spielen, sollte die rote Karte gezeigt werden.
Der Fairtrade-Town-Partnerverein wird mit seiner Initiative depot 25 die Fashion Revolution auch im nächsten Jahr wieder mit einer eigenen Aktion unterstützen und würde sich über weitere Aktionen während der Fashion Revolution in der Fairtrade-Town freuen.
Faire Lieferketten endlich keine Ausnahme mehr!?
Fünf Jahre lang hat das Bündnis Initiative Lieferkettengesetz dafür gekämpft, dass Unternehmen keine Profite mehr auf Kosten von Mensch und Umwelt machen. Die Verabschiedung des deutschen Lieferkettengesetzes 2021 war ein erster Zwischenerfolg. Mit der Entscheidung der EU-Mitgliedstaaten im Ausschuss der Ständigen Vertreter für die Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit am 15.03.2024 gibt es
zukünftig in ganz Europa verbindliche Sorgfaltspflichten für Unternehmen.
Konkret bedeutet das: Große Unternehmen müssen künftig prüfen, ob es in ihren Lieferketten Risiken für Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden gibt. Wenn sie solche Risiken identifizieren, müssen sie diese priorisieren und Gegenmaßnahmen ergreifen. Eine weitere, ganz wichtige Neuerung: Betroffene von Menschenrechtsverletzungen, die in den Lieferketten europäischer Unternehmen um Gerechtigkeit kämpfen, erhalten endlich einen besseren Zugang zu Recht. Durch die Haftungsregelung, die im EU-Lieferkettengesetz enthalten ist, haben sie künftig die Möglichkeit, Schadensersatz von Unternehmen einzuklagen – wenn Unternehmen den Schaden hätten verhindern können, aber nicht aktiv geworden sind. Dies ist eine entscheidende Neuerung gegenüber dem deutschen Gesetz.[1]
Fairtrade International bewertet positiv, dass das Ergebnis Gewissheit schafft und Erwartungen und Anforderungen an Unternehmen festlegt. Darüber hinaus vermeidet die Richtlinie das potenzielle Chaos eines Flickenteppichs nationaler Sorgfaltspflichtgesetze und schafft einen gemeinsamen Rechtsrahmen, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Neben dem existenzsichernden Lohn wird auch das existenzsichernde Einkommen als Menschenrecht im Anhang der Europäischen Lieferkettenrichtlinie anerkannt.[2]
Fair-Handels-Unternehmen zeigen seit Jahrzehnten, dass es möglich ist, soziale und ökologische Verantwortung entlang globaler Lieferketten zu übernehmen. Es soll kein Wettbewerbsvorteil sein, Menschenrechte und Umweltstandards zu missachten.[3]
[1] Vgl. Initiative Lieferkettengesetz
[2] Vgl. Fairtrade Deutschland
[3] Vgl. Weltladen-Dachverband
FLOCERT - Schon einmal gehört?
Fairtrade ist ein bekannter Begriff und ein erfolgreiches, weltweit anerkanntes System, das seit Jahrzehnten ethische Praktiken in der gesamten Lieferkette verbessert.
Doch was ist Flocert?
FLOCERT ist einer der weltweit führenden Anbieter von Sozialaudits und Zertifizierungen und ist in rund 120 Ländern auf vier Kontinenten mit rund 150 Experten, 120 Auditoren sowie 6.000 Kundinnen und Kunden vertreten. Dies ermöglicht globale Reichweite sowie lokale Präsenz. Mit der Hilfe von Flocert gestalten Produzierende, Händlerinnen und Händler sowie Marken weltweit faire Lieferketten.
Das Herzstück von Flocert ist die Zertifizierung von Fairtrade und die Überprüfung der Einhaltung von Fairtrade- Standards. Daneben bietet Flocert auch allen, die sich für Nachhaltigkeit und mehr Fairness im globalen Handel einsetzen, mit vielfältigen Dienstleistungen Unterstützung. Der Weg von Flocert begann 2002 mit einer kleinen Gruppe von Innovatoren und einer Vision. Es sollte ein strenges Zertifizierungssystem für Fairtrade International entwickelt werden, bei dem Integrität, Qualität und Glaubwürdigkeit die oberste Priorität haben.Flocert wurde 2003 als Tochtergesellschaft von Fairtrade International in Bonn gegründet, um Fairtrade unabhängig zu zertifizieren. Flocert überprüft vor Ort mit Audits, von unabhängigen Auditoren, ob die Produzierenden und Händler die Fairtrade-Standards einhalten und die sozialen, ökonomischen und ökologischen Standards erfüllen sowie die Auszahlung des festgelegten Mindestpreises und die Fairtrade-Prämie an diese. Flocert veröffentlicht regelmäßig Transparenzberichte und gibt so Einblicke in die Arbeitsweise von Fairtrade. Flocert hat Beschwerdeverfahren eingerichtet, welches bei Verdacht auf Verstöße gegen die Fairtrade-Standards genutzt werden kann. Flocert unterzieht sich regelmäßigen Überprüfungen durch externe Experten, um sicherzustellen, dass alle Aufgaben gemäß den höchsten Standards erfüllt werden. Flocert arbeitet ständig daran, Prozesse zu verbessern und auf dem neuesten Stand zu halten, und trägt so entscheidend zur Glaubwürdigkeit von Fairtrade bei.
Vgl. www.flocert.net, www.fairtrade-deutschland.de
Der Fairen Schokolade auf der Spur
Kakao – wie und wo wird er angebaut? Wie sieht die Wertschöpfungskette bei Kakao aus? Vor welchen Herausforderungen stehen die Kleinbauernfamilien die für uns den Kakao anbauen? Klimakrise und Börsenkurse erschweren den Familien die ohnehin schon schwierige wirtschaftliche Lage zusätzlich. Warum müssen noch immer Kinder im Kakaoanbau schuften anstatt zur Schule zu gehen? Was können wir als Konsumenten zur Verbesserung der Lage der Kleinbauern beitragen? Welche Rolle spielen Siegel und der Faire Handel? Diese Fragen versuchen wir im Rahmen eines interaktiven Spaziergangs durch unsere schöne Kraichtaler Landschaft zu beantworten. Wir machen an verschiedenen Stationen Halt, um den Ausführungen einer Referentin der Entwicklungsgenossenschaft Oikokredit e. V. Stuttgart zu folgen. Eine kleine Schokoladenverkostung sowie eine kleine Stärkung runden die Tour ab und bieten Gelegenheit zum persönlichen Austausch. Wir freuen uns auf Ihr Interesse und Ihre Teilnahme am Spaziergang. Freitag, 7. Juni, 16:00 Uhr, Stadtbahnhaltestelle Münzesheim. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Eine Anmeldung per Mail oder Telefonnummer: Tel. 07250 77-48 ist erwünscht, eine spontane Teilnahme jedoch auch möglich.
Warum brauchen Fairtrade-Produzierende den Mengen- ausgleich?
Mengenausgleich eine entwicklungspolitische Notwendigkeit!
Bei Produkten mit Mengenausgleich wird der Fairtrade-Rohstoff mit konventionellen Rohstoff en gemischt. Dies ist z. B. bei Kakao, Zucker, Fruchtsaft und Tee der Fall. Hier ist derzeit im Gegensatz zu allen anderen Fairtrade-Produkten eine physische Rückverfolgbarkeit nicht vorgeschrieben, sondern nur empfohlen. Die Rückverfolgbarkeit der Menge erfolgt in diesen Fällen über eine detaillierte Dokumentation entlang der gesamten Lieferkette, die von der unabhängigen Zertifi zierungsorganisation Flocert GmbH überprüft wird. Fairtrade arbeitet jedoch daran die Voraussetzungen zu schaff en, damit dies auch für Kakao, Rohrzucker, Saft und Tee möglich wird. Hierfür muss v. a. die Absatzmenge gesteigert werden. Momentan braucht es diese Ausnahmeregelung noch für manche Produzentenorganisationen, damit es für sie nicht zum Marktausschluss kommt. Viele Fairtrade-Bauern produzieren nur kleine Mengen, sind aber beim Absatz auf große Herstellerbetriebe angewiesen, die große Mengen brauchen. Eine separate Verarbeitung von Fairtrade-Rohstoff en und Nicht-Fairtrade-Rohstoff en würde zu hohe Kosten verursachen. Daher landet das fair gehandelte Rohprodukt bei der Weiterverarbeitung am Ende gemeinsam mit dem konventionellen Rohprodukt in der Verpackung. Der Mengenausgleich wird gestattet, damit die Produzentenorganisationen trotzdem am Fairtrade-System teilnehmen können und ist daher eine entwicklungspolitische Notwendigkeit. Das Endprodukt muss auf der Verpackung mit „Mengenausgleich“ gekennzeichnet sein und ein Fairtrade-
Siegel mit Pfeil muss auf den Mengenausgleich hinweisen. Die eingekaufte Menge des jeweiligen Unternehmens an Fairtrade-Rohstoff en muss mit der gekennzeichneten Ware übereinstimmen.
(Vgl. www.fairtrade-deutschland.de)
Fair gehandelte Produkte in Weltläden und Discountern
Fair gehandelte Produkte gibt es in Weltläden schon seit Anfang der 1970er Jahre, in den Supermärkten hielten sie in den 1990er Jahren Einzug. Um möglichst viele Menschen zu erreichen sind breite Vertriebswege vonnöten. Supermärkte und Discounter dabei zu ignorieren, wäre eine verpasste Chance des Fairen Handels gewesen. Die erweiterten Absatzmärkte dienen letztendlich den Produzierenden im Globalen Süden. Die Fairtrade-Standards bleiben immer gleich. Für Discounter gibt es keine niederschwelligeren Standards. Mindestpreis und Prämie sind für jeden Käufer gleich – unabhängig vom Endverkaufspreis. Und natürlich werden auch hier die Einhaltung der Regeln zur Siegelnutzung überwacht. Die Preise können im Discounter tatsächlich günstiger sein als im Weltladen, da dort größere Mengen eingekauft werden, was zu niedrigeren Einkaufspreisen führt. Vertriebskosten können über bestehende Vertriebskanäle effi zienter verteilt werden und es kann mit Ausgleichskalkulationen gearbeitet werden, d. h. die Gewinne müssen nicht mit den fair gehandelten Produkten im Sortiment erzielt werden. In Weltläden werden nur fair gehandelte Produkte von anerkannten Lieferanten angeboten. Anerkannte Lieferanten der Weltläden sind Unternehmen, die nach den Fair-Handels-Kriterien der Konvention der Weltläden handeln, nicht nur einzelne gesiegelte Produkte, sondern ausschließlich fair gehandelte Produkte im Sortiment haben und auch Öff entlichkeitsarbeit für den Fairen Handel machen. Die Mitarbeitenden von Weltläden können umfassend über die Fairhandelsbewegung und das Sortiment informieren und bei Kaufentscheidungen helfen. Durch den Kauf von Produkten aus Weltläden können Verbraucherinnen und Verbraucher einen Beitrag leisten, um die Welt gerechter und nachhaltiger zu machen, denn ein Weltladen ist nicht nur ein Geschäft, das fair gehandelte Produkte verkauft, sondern auch ein Ort des Engagements und der Bewusstseinsbildung für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit.
(Vgl. Fairtrade-Deutschland, Weltladen, Gepa, Fairtrade kaufen)
Gewusst? Entwicklung der Fairtrade-Towns
Inzwischen gibt es weltweit über 2000 Fairtrade-Towns in über 36 Ländern. Garstang in Großbritannien wurde in 2000 die erste Fairtrade-Town der Welt. 2009 erhielt als erste deutsche Stadt Saarbrücken den Titel Fairtrade-Town. In Deutschland gibt es aktuell 867 Fairtrade-Städte. Die Stadt Kraichtal ist die 684. Fairtrade-Stadt in Deutschland und wurde 2020 mit dem Titel ausgezeichnet. Neben der Stadt Kraichtal gibt es im Landkreis Karlsruhe noch folgende weitere Fairtrade-Towns: Karlsruhe seit 2010, Bruchsal seit 2017, Ettlingen seit 2019, die Gemeinde Waldbronn seit 2019. Die Gemeinden Oberderdingen und Ubstadt-Weiher befi nden sich im Bewerbungsverfahren. Die Gemeinde Bad Schönborn hat kürzlich gemeldet, die Zulassungskriterien erfüllt zu haben und darf sich demnächst auch als Fairtrade-Gemeinde bezeichnen. Die Steuerungsgruppe freut sich über diese Auszeichnung und die weitere Entwicklung des Landkreises in eine nachhaltige Richtung.
Über Fair-Handelspartner in Palästina und Israel
Nachgefragt bei WeltPartner eG - Anerkannter Lieferant des Weltladen Dachverbandes
Der schreckliche Angriff der Hamas auf Israel und der darauffolgende Einmarsch in den Gaza-Streifen bedeuten anhaltend Krieg im Nahen Osten. Der Konflikt zwischen Palästina und Israel hat tiefe Spuren in den Herzen der Menschen hinterlassen. Die Handelspartner*innen von WeltPartner im Westjordanland und Israel, Sindyanna of Galilee, Canaan Palestine und Holy Land Handicraft, leiden stark unter den Auswirkungen des Krieges - auch wirtschaftlich.
Im Angesicht einer solchen Tragödie, bleibt uns nur Solidarität. Solidarität mit jenen, die sich für eine Welt ohne Krieg und Gewalt einsetzen. Die Solidarität aller Beteiligten wird in dieser Zeit des Konflikts und der Unsicherheit dringend benötigt. Der Faire Handel, der nicht nur wirtschaftliche Möglichkeiten, sondern auch Hoffnung auf Frieden und Stabilität bietet, ist in diesen schwierigen Zeiten von großer Bedeutung. Es liegt an jedem, die Notwendigkeit des Friedens und die Unterstützung der Partner*innen in Palästina und Israel weiterhin zu betonen.
Über: Sindyanna of Galilee, Israel/Pal. – Seifen
Das Team von Sindyanna besteht aus arabischen und jüdischen Frauen, die die Vision einer friedlichen Koexistenz teilen und gemeinsam daran arbeiten sie Realität werden zu lassen. Das Konzept "Business for Peace" und der Faire Handel in Israel wird aktiv gefördert.
Über: Canaan Fair Trade, Pal. – Olivenöl, getr. Tomaten u.v.m.
Die Fairhandelsorganisation Canaan Fair Trade unterstützt benachteiligte palästinensische ländliche Gemeinschaften, um deren Lebensunterhalt und Kultur aufrechterhalten zu können.
Über: Holy Land Handicraft, Pal. - Olivenholzartikel
Holy Land Handicraft wurde 1981 gegründet und ist die erste zertifizierte Fair Trade Organisation der arabischen Welt. Ziel ist es das traditionelle Handwerk zu erhalten und die lokale Armut sowie Arbeitslosigkeit zu mindern.
Vgl. WeltPartner eG, www.weltpartner.de
Fair gehandelte Produkte aus Israel und Palästina sind im Weltladen Kraichtal zu erhalten.
Demokratische Strukturen und die Bedeutung der Zivilgesellschaft beim Fairen Handel - Nächstes Treffen der Steuerungsgruppe
Der faire Handel beginnt mit Produzierenden, die in demokratischen Organisationen zusammenarbeiten. So werden stärkere Geschäftsstrukturen aufgebaut, um auf den internationalen Märkten mithalten zu können und bessere Handelsbedingungen zu erreichen. Der Fairtrade-Standard für Kleinbauernorganisationen beinhaltet die Sicherstellung einer Organisationsstruktur mit einer Generalversammlung als oberstes Entscheidungsgremium. Im Rahmen dieser Versammlung werden alle wichtigen Beschlüsse diskutiert und getroffen. Jedes Mitglied hat das gleiche Stimmrecht.
Der Vorstand wird in einer freien, fairen und transparenten Wahl bestimmt. Der Vorstand setzt sich aus Mitgliedern der Produzentennetzwerke, nationalen Fairtrade-Organisationen und unabhängigen Mitgliedern zusammen.
Die Organisationen des Fairen Handels betreiben Kampagnenarbeit und politische Überzeugungsarbeit und nehmen so Einfluss auf die staatliche Politik. Es soll erreicht werden, die Fair-Handels-Prinzipien zur Norm zu machen und so die Praktiken des konventionellen Welthandels zu verändern. Die erfolgreiche Arbeit des Fairen Handels mit Produzierenden in Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik, die die Märkte in Europa, Nordamerika und dem pazifischen Raum bedienen, führt dazu, dass immer mehr Initiativen aus aller Welt, die den Handel verbessern wollen, Bezug auf den Fairen Handel nehmen.
Die Zivilgesellschaft z. B. BürgerInnen, Vereine, Verbände, Initiativen, NROs usw., als unverzichtbare Säule jeder funktionierenden Demokratie, ist von großer Bedeutung bei der Erreichung dieser Ziele. Sie kann unabhängig von staatlichen und politischen Einrichtungen agieren. Ob beim Einsatz für faire Lieferketten oder beim Treffen verantwortungsvoller Kaufentscheidungen wirkt sie kraftvoll.
(Quellen: Vgl. Fairtrade Deutschland und die Internationale Charta des Fairen Handels)
Bericht aus den Fairtrade-Towns-Partnerschaften - Weltladen Kraichtal
DU und ich – WIR FAIRändern die Welt
Am 3. Februar, starten wir wieder mit unseren verkaufsoffenen Samstagen im Jahr 2024, wie gewohnt von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr. WIR, der Weltladen in der Heilbronner Str. 25 in Menzingen.
Als Verkostung bieten wir Ihnen eine neue Kaffeespezialität, Tee, neue Gebäcksorten und verschiedene Früchte, gefriergetrocknet mit Schokoüberzug. Unser kleines aber feines Sortiment, das wir wieder um einige Artikel erweitert haben, wartet auf Sie und bietet Ihnen die eine oder andere Geschenkidee. Das Team des Weltladens freut sich über Ihren Besuch.
Öffnungszeiten des Weltladens:
Dienstag von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr, Mittwoch von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr und jeden ersten Samstag im Monat von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr.
Bericht aus den Fairtrade-Towns-Partnerschaften - Kraichtal hilft
Wie engagiert sich Kraichtal hilft e. V. für die Fairtrade-Town?
- Als Fairtrade-Verein unterstützt der Verein die FairtradeStadt Kraichtal mit Bildungs- Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema fairer Handel und stellt eine der Sprecherinnen der Steuerungsgruppe FairtradeTowns
- Auf den Vereinssitzungen und -veranstaltungen werden Produkte aus Fairem Handel angeboten
- Das depot 25-Format „Kleidung im Recall – Zweite Chance statt Tonne“ zeigt bereits Kindern und Jugendlichen einen Weg auf, nachhaltig und fair zu handeln.
- Mit dem Fairen Glücksrad auf dem jährlichen Regionalmarkt erzielt der Verein Aufmerksamkeit für den Fairen Handel in Kraichtal.
- Mit der Unterstützung der Kampagnenarbeit von Fairtrade Deutschland e.V. z.B. Faire Woche und Change Fashion setzt der Verein ein Zeichen vor Ort für mehr Handels- und Klimagerechtigkeit
- Satzungsgemäß hat der Verein die Möglichkeit Projekte, die einer nachhaltigen Entwicklung und dem Fairen Handel in Kraichtal dienen, zu finanzieren.
- Auf der Website Kraichtal hilft stellt der Verein Informationen bereit, die beim nachhaltigen und fairen Handeln unterstützen und inspirieren sollen.
Im depot 25 sind Informationsbroschüren zum Thema nachhaltig und fair handeln zu erhalten
Fairtrade und Agrarökologie - Für eine Landwirtschaft mit Zukunft
Ende 2022 hat Fairtrade eine Richtlinie zu nachhaltiger Landwirtschaft und Agrarökologie eingeführt. Diese definiert, wie Fairtrade Nachhaltigkeit in sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht versteht. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sollte eine nachhaltige Landwirtschaft die Bedürfnisse heutiger und zukünftiger Generationen decken, indem Ressourcen schonend und effizient genutzt werden. Gleichzeitig sollen die natürliche Umwelt und die Lebensqualität der Landwirtinnen und Landwirte erhalten und verbessert werden. Nach dieser Definition gibt es viele verschiedene Ansätze für eine nachhaltige Landwirtschaft.
Fairtrade hat viele davon analysiert. Auf Basis dieser Analyse fiel die Entscheidung auf die Agrarökologie und ihre Prinzipien, da dieser Ansatz am besten zu Fairtrade und einer in diesem Sinne nachhaltigen Landwirtschaft passt – anders als andere Ansätze umfasst Agrarökologie nämlich alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit. Agrarökologie ist ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl ökologische als auch soziale und ökonomische Prinzipien auf die Landwirtschaft anwendet und zum Ziel hat, Ernährungssysteme zu verändern. Es handelt sich um eine wissenschaftliche Disziplin, umfasst verschiedene landwirtschaftliche Praktiken, ist eine soziale Bewegung und ist als Weg zur Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung anerkannt. Nach Angaben der FAO „zielt Agrarökologie darauf ab, die Wechselwirkungen zwischen Pflanzen, Tieren, Menschen und der Umwelt zu optimieren und gleichzeitig die sozialen Aspekte zu berücksichtigen, die für ein nachhaltiges und faires Ernährungssystem bedacht werden müssen.“
(Quelle: Fairtrade Deutschland)
Kampagne "Erde gut, alles gut!"
Von Kindheit an wissen wir was fair ist! Unsere Eltern haben es uns beigebracht und wir unseren Kindern, denn wir alle wünschen uns eine Welt, in der soziale und ökologische Gerechtigkeit normal sind. Eine Welt mit einer Art des Wirtschaftens, die auf Respekt und Vernunft und unseren gemeinsamen menschlichen Werten beruht. Ob im Globalen Süden oder im Globalen Norden, es ist wirtschaftlich sinnvoll und richtig fair zu handeln.
Als Fairtrade-Town möchten wir in 2024 die Fairtrade-Bewegung weiter dabei unterstützen Handel fair und nachhaltig zu gestalten.
Unter dem Jahresthema "Erde gut, alles gut" wird es 2024 wieder viele Kampagnen und Aktivitäten für mehr soziale Gerechtigkeit,
Klimafairness und Umweltschutz von Fairtrade-Deutschland geben, die wir gemeinsam voranbringen können.
Die Vision von Fairtrade ist eine Welt, in der alle Produzenten im globalen Süden ein sicheres und gutes Leben führen, ihr Potenzial ausschöpfen und über ihre Zukunft selbst entscheiden können.
Die Mission von Fairtrade ist es Produzenten und Konsumenten zu verbinden und die Menschen in den Anbauländern zu unterstützen, damit sie Armut aus eigener Kraft überwinden, ihre Stellung stärken und ihr Leben selbst bestimmen können. (Vgl. Fairtrade Deutschland)
Unterstützen auch Sie den Fairen Handel auf lokaler Ebene d. h. in Ihrer Stadt. Es gibt viel zu tun. Die Steuerungsgruppe braucht ihre Ideen und Ihre Tatkraft!
Frank Herrmann referiert an der Gemeinschaftsschule über Fast Fashion
Im Auftrag der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Kraichtal kam am 6. Dezember der Entwicklungsexperte und Sachbuchautor Frank Herrmann in die GMS. Die 9. Klasse der Mönchswaldschule und die 10. Klasse der GMS hatten sich zusammengetan, um gemeinsam mit ihren Lehrern Herrn Mikula und Herrn Geider etwas über Fast Fashion zu erfahren. Fast Fashion d. h. schnelle Mode und bedeutet, dass viele Modeunternehmen immer schneller, immer neue und günstige Klamotten produzieren, damit wir diese Kleidungsstücke immer häufiger einkaufen können. Noch katastrophaler in Sachen Umweltverschmutzung, Ressourcenverschwendung und Ausbeutung sind UltraFast-Fashion-Konzerne wie z. B. Shein, die aufkommende Trends in den sozialen Medien in Echtzeit kopieren, so Herrmann.
Als Einstieg in das Thema diente die bisher schlimmste Katastrophe der Textilindustrie vor zehn Jahren in Bangladesch. Beim Einsturz von Rana-Plaza starben mehr als 1000 Menschen, während sie in dem Gebäude arbeiteten. Die Schattenseiten der globalisierten Textilindustrie in ihrem ganzen Ausmaß wurden deutlich. Als direkte Folge gründete Deutschland das Bündnis für nachhaltige Textilien und führte das staatliche Textilsiegel „Grüner Knopf“ ein. Doch es sind längst nicht alle Unternehmen diesem Bündnis beigetreten.
Nun war klar in welche Richtung die Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern gehen mussten. Themen waren die menschenrechtlichen Risiken entlang der textilen Lieferketten wie z. B. Zwangsarbeit, Kinderarbeit, inakzeptable Arbeitsbedingungen, die enormen Umwelt- und Klimaschäden und vieles mehr. Auch wurde der wesentliche Unterschied zwischen Mindestlohn und Existenzlohn erörtert. Gebraucht werden ein starkes europäisches Lieferkettengesetz, sinnvolles Recycling, Reduzierung von Konsum und Einkauf minderwertiger Waren. Herrmann erläuterte, dass ein Mehr an Secondhandkäufen, Leih- oder Mietkleidung, Upcycling und Reparaturen aber auch Siegel hilfreich, aber nicht ausreichend sind.
Das Eingeständnis von Frank Herrmann, dass Erwachsene einiges falsch machen und gemacht haben und Lehrkräfte, die den Themenkreis zur Priorität machen, lassen darauf hoffen, dass bei den Schülerinnen und Schülern wichtige Impulse gesetzt wurden.
Fairtrade Stadt Kraichtal - machen Sie mit!
Müsste es nicht selbstverständlich sein, dass jegliche Art des Handels fair ist? Dass man für seine Arbeit fair bezahlt wird und davon leben kann? Die Kinder zur Schule gehen und nicht für das Überleben der Familie arbeiten müssen?
Möchten Sie sich einbringen, um den Gedanken des Fairen Handels weiter zu verbreiten und voranzubringen? Dann werden Sie Mitglied der Steuerungsgruppe Fairtrade Stadt Kraichtal und bringen Sie Ihre Ideen ein! Melden Sie sich per E-Mail oder telefonisch unter Telefonnummer: 07250 77-48.
Die Steuerungsgruppe trifft sich circa 4 mal im Jahr zur Koordination der Aktivitäten zum fairen Handel vor Ort und ist die treibende Kraft hinter dem Engagement, vernetzt die Akteurinnen und Akteure innerhalb der Kommune und fördert den Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und den Bürgerinnen und Bürgern der Kommune.
- Weitere Infos auf unserer Seite Fairtrade-Town.
Nachgedacht - Selbstversorgungsgrad
Der Selbstversorgungsgrad gibt an, in welchem Umfang die Erzeugung der heimischen Landwirtschaft den Bedarf, also den Gesamtverbrauch, decken kann (Quelle: Bundeszentrum für Ernährung, 2023)
Auch wenn wir unsere heimischen Produkte lieben, müssen wir manchmal auf Importe aus anderen Ländern ausweichen. Honig und Wein sind Produkte, die nach Deutschland importiert werden müssen, da der Selbstversorgungsgrad den Bedarf nicht decken kann. In diesem Falle macht es Sinn auf Produkte aus Fairem Handel zurückzugreifen, wenn man einen Beitrag für Mensch und Umwelt leisten möchte. Der Schwerpunkt liegt hier unter anderem auf einer fairen Bezahlung der Produzenten und der Förderung von Bio-Anbau. Auch ist für eine gute Ökobilanz die Art des Transportes manchmal wichtiger als die Transportdistanz.
Nachgefragt... … bei der GEPA dem Fair Trade-Pioneer seit 1975!
Warum kann man getrost neben heimischen Honig auch importierten Honig aus Fairem Handel konsumieren?
Die GEPA importiert nur Waren, die hierzulande nicht wachsen oder bei denen der Selbstversorgungsgrad in Deutschland gering ausfällt. Bei Honig zum Beispiel deckte in den vergangenen Jahren die deutsche Inlandsproduktion nur knapp 30 Prozent des Bedarfs. Das Honig-Sortiment der GEPA ist außerdem klimaneutral von der Wabe bis ins Glas, denn Klimagerechtigkeit ist bei der GEPA untrennbar mit Handelsgerechtigkeit verbunden. Die Klimaverträglichkeit weitgereister Produkte, verbessert die GEPA mit CO2-Kompensationen innerhalb ihrer Lieferketten und mit Kompensationsfonds.
(Vgl. WiWo vom 30.01.2023 und vgl. Honig neutralabgerufen am 06.07.2023)
(elefu)
Fairer Saisonabschluss der Schachfreunde Kraichtal!
Die Schachfreunde Kraichtal haben die Verbandsrunden Saison 2022/2023 erfolgreich beendet! Mit dem 4. Tabellenplatz in der Bezirksklasse, mussten alle Spielerinnen und Spieler der Mannschaft höchst zufrieden sein, da die Mannschaft nicht durchgehend vollständig antreten konnte. Alle Heimspiele fanden in der Fairtrade-Town-Partnergaststätte FSV-Treff Bahnbrücken statt. Hier legen die Schachfreunde, die ihrerseits Fairtrade-Town-Partnerverein sind, bei jedem Spiel Infomaterialien zum Thema Fairtrade bereit.
Nachgefragt bei Slow Food - Genuss mit Verantwortung / Teil 1
Nachgefragt bei Slow Food – Genuss mit Verantwortung!
Ein Artikel von: Jens Herion, Slow Food Karlsruhe
Regionale Produkte bevorzugen und gleichzeitig fairen Handel unterstützen –wie passt das zusammen?
Teil 1: Zentrale Begriff e für Slow Food
Slow Food ist eine internationale Bewegung, die sich seit 1989 weltweit für eine nachhaltige Ernährungswelt ein. Es geht darum, eine Ernährungswelt zu schaff en, die auf fairen Beziehungen der Beteiligten untereinander basiert, die die biologische Vielfalt, das Klima und die Gesundheit fördert, so dass alle Menschen ein Leben in Würde führen können.
Das funktioniert vor allem durch die Stärkung der bäuerlichen Landwirtschaft, der handwerklichen Fischerei und der handwerklichen Lebensmittelverarbeitung – jeweils im Einklang mit unseren Ökosystemen und dem Tierschutz.
Zentrale Begriffe für Slow Food auf diesem Weg sind die Attribute gut, sauber und fair.
„Gut“ sollen Lebensmittel schmecken – denn sonst möchte sie ja niemand essen. Selbstverständlich ist damit auch die geschmackliche Vielfalt der Lebensmittelsorten in den Regionen weltweit gemeint, die auch etwas mit der kulturellen Identität der Regionen und ihrer Traditionen zu tun hat. Und selbstverständlich auch mit den persönlichen geschmacklichen Vorlieben der einzelnen Menschen.
„Sauber“ sollen Lebensmittel erzeugt und verarbeitet werden. Damit ist vor allem das Vermeiden von Umweltbelastungen und Klimaschädigung in Erzeugung, Transport und Verarbeitung gemeint. Das funktioniert meistens am besten im regionalen Kontext – wenn Obst und Gemüse aus nachhaltig arbeitender bäuerlicher Landwirtschaft reif geerntet wird und nur über möglichst kurze Strecken transportiert wird.
„Fair“ sollen die (Wirtschafts-)Beziehungen aller Menschen untereinander sein, die mit Lebensmitteln zu tun haben. Das beginnt mit denjenigen, die in der Landwirtschaft arbeiten (Bäuerinnen und Bauern sowie andere Menschen, die auf den Höfen arbeiten) und führt über Transport, Handel und ggf. die Weiterverarbeitung (z. B. in Gastronomie und Lebensmittelhandwerk) bis auf die Teller der einzelnen Menschen, die die Speisen dann hoff entlich mit Genuss zu sich nehmen können. Niemand in dieser Kette soll ausgebeutet werden, sondern fair für seine/ihre Arbeit entgolten werden, so dass ein Leben in Würde für alle möglich ist.
Teil 2: Gut, sauber und fair regional und international
Regional aus bäuerlicher, nachhaltig arbeitender Landwirtschaft, erzeugte Lebensmittel erfüllen meist die besten Voraussetzungen, um gut, sauber und fair zu sein. Das gilt natürlich genauso für deren ggf. handwerklich weiterverarbeitete Folgeprodukte (z.B. das Brot des Bäckers, der regionales Getreide verarbeitet).
Einen Betrieb aus der Region kann ich z. B. besuchen, um mir selbst ein Bild zu machen. Ich kann ggf. mit den dort arbeitenden Menschen sprechen und sie fragen, warum sie wie arbeiten. Aus diesen Gründen ist es stets sinnvoll, Produkte, die in der eigenen Region erzeugt werden, auch vorzugsweise aus der eigenen Region zu kaufen.
Es wachsen aber nicht alle Lebensmittel, die wir gerne essen, auch in unserer Region. Zum Beispiel Pfeffer, Kakao, Kaffee. Was aus klimatischen Gründen nicht bei uns wächst, müssen wir importieren, um es konsumieren zu können. Das macht es für solche Produkte fast unmöglich, sich persönlich davon zu überzeugen, unter welchen Bedingungen sie erzeugt oder hergestellt werden. In solchen Fällen können wir aber stattdessen ersatzweise auf Produktkennzeichnungen wie z.B. das „Fair Trade“ Siegel oder auf ein anerkanntes Bio-Siegel achten. Solche Siegel können uns zumindest einen Hinweis dazu geben, ob das jeweilige Produkt wahrscheinlich „fair“ (im Sinne der Arbeitsbedingungen und Entlohnung) und „sauber“ (im Sinne der umweltschonenden Erzeugung) ist.
Slow Food versteht sich als weltweites Netzwerk von allen Akteurinnen und Akteuren entlang der Produktions-, Verarbeitungs- und Lieferkette von Lebensmitteln. Speziell die Erzeugerinnen und Erzeuger aus der Landwirtschaft und die handwerklichen Lebensmittelerzeuger(innen) sind im Rahmen von Slow Food im sogenannten „Terra Madre-Netzwerk“ organisiert.
Kurzum:
Wer nach dem Slow Food-Credo „Genuss mit Verantwortung“ beim Einkaufen von Lebensmitteln handeln möchte
- zieht in der Regel regionales, saisonale Produkte Import-Waren vor
- achtet beim Einkaufen von Lebensmitteln, die importiert werden müssen, auf aussagefähige Kennzeichnungen wie z. B. anerkannte „Fair Trade“ oder „Bio-Siegel“
Fashion Revolution - Lass uns die Spielregeln verändern
Die Fashion Revolution Week ist eine jährliche weltweite Veranstaltung. Sie wurde ins Leben gerufen, um an die Rana Plaza-Katastrophe am 24. April 2013 zu erinnern, bei der über 1.100 Menschen in einer Textilfabrik in Bangladesch ums Leben kamen. Diese Tragödie war ein Weckruf für die Modeindustrie und führte zur Gründung der Fashion Revolution-Bewegung. Mit der Frage „Who made my Clothes?“ fordert die globale Kampagne zur Auseinandersetzung mit der Herkunft unserer Bekleidung auf. Während der Fashion Revolution Week werden weltweit Veranstaltungen, Workshops und Informationskampagnen durchgeführt.[1]
Auch Fairtrade Deutschland beteiligt sich mit einer Aktionskampagne. Mit der Fußball-EM und den Olympischen Spielen steht 2024 im Zeichen von Sport und Fair Play. Dies muss auch für die Menschen gelten, die Fanshirts und Co. herstellen oder den Rohstoff dafür liefern. Denn die Arbeitsbedingungen vieler Textilarbeiterinnen und Textilarbeiter im globalen Süden sind weiterhin schlecht, und viele Familien können kaum noch vom Baumwollanbau leben. Mach mit bei der Aktionskampagne Fair Play? Fairtrade! von Fairtrade Deutschland und schreibe eine E-Mail an deinen Verein und fordere: „Faire Fanartikel jetzt!“
Vereinen, die unfair spielen, soll die rote Karte gezeigt werden. Falls es bei deinem Verein Fanartikel gibt, die nicht aus Fairtrade-Baumwolle sind, wird es höchste Zeit: Schicke deinem Verein eine E-Mail und unterstütze die Forderungen von Fairtrade Deutschland.
Übrigens: Profi-Clubs wie der VfB Stuttgart, Hamburger SV, Werder Bremen, FC Union Berlin, Eintracht Frankfurt und der Dortmunder BVB bieten Merchandise-Kollektionen an, deren komplette Lieferketten nach dem Fairtrade-Textilstandard zertifiziert sind.[2]
Hinweis:
Der Fairtrade-Town-Partnerverein Kraichtal hilft e. V. macht auch mit bei der Fashion Revolution Week. Unterstütze die Kampagne vom 24.04. – 26.04. im depot 25 und gewinne einen Fairtrade-Fußball.
[1] Vgl. Fashionrevolution Germany
[2] Vgl. Fairtrade Deutschland
Fashion Revolution im depot 25
Die Fashion Revolution Week ist eine jährliche weltweite Veranstaltung. Sie wurde ins Leben gerufen, um an die Rana Plaza-Katastrophe am 24.04.2013 zu erinnern, bei der über 1.100 Menschen in einer Textilfabrik in Bangladesch ums Leben kamen. Diese Tragödie war ein Weckruf für die Modeindustrie und führte zur Gründung der Fashion Revolution-Bewegung. Mit der Frage „Who made my Clothes?“ fordert die globale Kampagne zur Auseinandersetzung mit der Herkunft unserer Bekleidung auf. Während der Fashion Revolution Week werden weltweit Veranstaltungen, Workshops und Informationskampagnen durchgeführt.
Mit der Fußball-EM und den Olympischen Spielen steht 2024 im Zeichen von Sport und Fair Play. Dies muss auch für die Menschen gelten, die Fanshirts und Co. herstellen oder den Rohstoff dafür liefern.
Mach mit bei der Aktionskampagne Fair Play? Fairtrade!
Von Fairtrade Deutschland und fordere von deinem Verein: „Faire Fanartikel jetzt!“ Fairtrade Deutschland
Du möchtest die Kampagne mit einem Besuch im depot 25 unterstützen? Das geht natürlich auch! Komme während der Öffnungszeiten und nutze deine Chance einen Fairtrade-Fußball zu gewinnen.
Oikocredit ein Katalysator für eine nachhaltige und faire Welt
Oikocredit und der Faire Handel arbeiten Hand in Hand, um soziale Gerechtigkeit, Geschlechtergerechtigkeit und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Diese gemeinsame Werte stärken ihre Partnerschaft und ermöglichen eine effektive Zusammenarbeit. Oikocredit ist eine internationale Genossenschaft mit Sitz in den Niederlanden, einer Geschäftsstelle in Frankfurt am Main und regionalen Förderkreisen in Deutschland.
Als Wegbereiterin für nachhaltige Geldanlagen und Entwicklungsfinanzierung vergibt Oikocredit Kredite und Kapitalbeteiligungen an Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften und soziale Unternehmen im Globalen Süden. Das Kapital dafür geben Anlegerinnen und Anleger, die ihr Geld sozial verantwortlich anlegen wollen. Mit dem sogenannten Impact Investing ermöglicht Oikocredit Menschen im Globalen Süden, ihre Zukunft eigenständig zu gestalten und aus eigener Kraft nachhaltig finanziell unabhängig zu werden.
So hilft Oikocredit z. B. bei der Vorfinanzierung der Ernte, beim Anschaffen von modernen Geräten, beim Ausbau von Transport- und Lagerkapazitäten oder bei der Einrichtung von neuen Produktionsanlagen. Bereits vor über 30 Jahren gingen einige der ersten Kredite von Oikocredit an Fairtrade-Produzent:innen. Heute ist Oikocredit eine der größten privaten Finanzierer des Fairen Handels weltweit.
Die Gründer:innen wollten sicherstellen, dass Investitionen von privaten und institutionellen Anleger:innen zu mehr Frieden und einer positiven Entwicklung in der Welt beitragen. Sie wollten ein verantwortungsvolles Investitionsinstrument schaffen, das Kredite an Unternehmen vergibt, die einkommensschwache Menschen unterstützen. Neben finanzieller Unterstützung bietet Oikocredit ihren Partner:innen auch Beratungs- und Schulungsleistungen an. Diese sind oft genauso wichtig wie das Kapital selbst. Immer mehr Oikocredit-Partner:innen sind Fairtradezertifiziert.
Oikocredit und Fairtrade werden sich auch in Zukunft weltweit dafür einsetzen, dass fair gehandelte Produkte selbstverständlich werden.[1][2]
[1] Oikocredit
[2] Fairtrade Deutschland
Bericht aus den Fairtrade-Towns-Partnerschaften FairLies dich! – Faire Lese-Ecke im Weltladen Kraichtal
Das Team des Weltladen Kraichtal freut sich, die Einrichtung einer Lese-Ecke bekannt zu geben. Diese gemütliche faire Ecke im Weltladen in Kraichtal-Menzingen lädt dazu ein, sich auch unabhängig von Einkäufen im Weltladen aufzuhalten und den Weltladen in all seinen Dimensionen zu erfahren. Denn Weltläden bieten so viel mehr als den Verkauf von fair gehandelten Produkten. Weltläden sind Orte des Wandels, die von der Vision einer gerechten und nachhaltigen Welt getragen werden. Das Team des Weltladens Kraichtal möchte über globale Herausforderungen informieren und zu fairem und nachhaltigem Handeln anregen. Die neu eingerichtete faire Lese-Ecke unterstreicht dieses Anliegen!
In der Lese-Ecke kann man sich z. B. im Labelchecker der Christlichen Initiative Romero e. V. über die besten Labels hinsichtlich sozialer, ökologischer und Kriterien der Glaubwürdigkeit informieren.
Im Ratgeber „Fair einkaufen – aber wie?“ von Martina Hahn und Frank Hermann, erhält man Tipps und Hinweise, um sich in der Welt des fairen Handels zurechtzufinden.
Das Taschenbuch „Kleine Hände – großer Profit“ von Benjamin Pütter berichtet über Kinderarbeit und welches ungeahnte Leid sich in unserer Warenwelt verbirgt.
In der Zeitung Fairtrade Coffee News von Fairtrade Deutschland gibt es Infos rund um die beliebte Bohne und Tipps zur nachhaltigen Gestaltung von Kaffeegenuss. Für den schnellen Überblick kann man in die Broschüre "Fairer Handel für Einsteiger:innen" vom Forum Fairer Handel e. V. hineinblättern.
In den Broschüren der N! Strategie vom Land BW gibt es Tipps zum Nachhaltigen Handeln bei z. B. Themen wie nachhaltig Einkaufen, Gärtnern oder Wandern und Radeln.
Kunden:innen sowie Besucher:innen , die in den Weltladen kommen, teilen oft ähnliche Werte und Interessen. Die faire Lese-Ecke bietet neben der Gelegenheit sich über globale Zusammenhänge zu informieren, auch die Möglichkeit darüber zu diskutieren und sich auszutauschen.
Das Weltladen-Team freut sich auf Ihren Besuch in der Leseecke!