Gelungene Dramaturgie mit Steigerung von Anfang bis Ende
Das Internationale Kraichgau Jazzfestival hatte einen enormen Zuspruch
Drei ganz unterschiedliche Konzerte bildeten den Abschluss des diesjährigen Internationalen Kraichgau Jazzfestivals. Am Freitagabend ein Doppelkonzert in der Historischen Kelter in Bahnbrücken mit Peter Fessler und dem Trio Schnabel - Oberbeck - Janke sowie am Samstagabend mit dem Tingvall Trio im Kursaal Sigel in Langenbrücken. Diese drei Konzerte zeigten die große Bandbreite, die der Jazz hat. An beiden Abenden begeisterten die Musiker die Zuhörer auf ihre jeweils eigene Art. „Das diesjährige Jazzfestival hatte eine ausgezeichnete Dramaturgie“, sagte Inge Ganter aus Bruchsal, die alle Konzerte miterlebt hatte und selbst Musikerin ist. „Das Festival steigerte sich von Konzert zu Konzert bis zu dem großartigen Finale mit dem Tingvall Trio.“
Peter Fessler war nach vielen Jahren in die Alte Kelter in Bahnbrücken zurückgekehrt, „an die ich gute Erinnerungen habe“, sagt er. Mit seiner Stimme lässt er die Zuhörer staunen, was alles an Klängen möglich ist. Wortfetzen, Klangbilder, Scat-Gesang - all das gehört zum Repertoire des Sängers - dazu ein kreatives und variantenreiches Gitarrenspiel mit großer Fingerfertigkeit. Seine Musik brachte den Rhythmus und die Lebensfreude Brasiliens in den Kraichgau. „Es gäbe viele Gründe, dort für immer zu leben“, sagte Fessler - einer davon ist für ihn offensichtlich und gut hörbar die Musik.
Mit Tilman Oberbeck, Kontrabass, aus Unteröwisheim stammend, stand nach Fessler der „Lokalmatador“ auf der Kelter-Bühne zusammen mit Anna-Lena Schnabel, Saxophon und Querflöte sowie Bodek Janke am Schlagzeug. Anna-Lena Schnabel ist mit dem Jazz-Echo 2017 in der Kategorie „Newcomer“ ausgezeichnet und Janke war bereits einmal mit dem Pianisten Kristjan Randalu in der Bahnbrücker Kelter. Tilman Oberbeck erfüllte sich mit dieser Instrumenten-Besetzung einen, wie er sagte, „schon lang gehegten Wunsch. - Ich wollte die Kraft des Saxophons mit dem Klang des Kontrabasses und dem Rhythmus des Schlagzeugs kombinieren.“ Diese Art von Musik sei für ihn Freiheit, wo man mit Klängen experimentiere und jeder seine Stärken einbringe. Anna-Lena Schnabel brillierte mit großartiger Technik auf dem Saxophon in den höchsten Tonlagen wie ein Signalsirene und tief unten wie ein Schiffshorn. Tilman Oberbeck war stets hochkonzentriert am Bass, ob gezupft oder gestrichen. Er brachte den warmen Ton des Kontrabasses mit dem Bogen zum Schwingen, dass er hoch hinaus bis unter das Dach der Kelter stieg und wuselte mit den Fingern in hohem Tempo über die Saiten. Bodek Janke kombinierte sehr geschickt Percussion-Instrumente, „mein Geraschel“, wie er es nannte, mit den Becken, Toms und Trommeln des Schlagzeugs. So sorgte er nicht nur für Rhythmus und Drive, sondern fügte auch seine spezifischen Töne und Klänge in das Gesamtgefüge ein. Das Publikum war begeistert und dankte allen Künstler mit lang anhaltendem Applaus. Die Musiker selbst sagten: „Danke, dass wir uns hier vor vollem Haus ausprobieren durften.“
Mit diesem Konzert endete in Kraichtal ein Festival, das die Zuhörer begeistert feierten und bei dem die Musiker wegen des persönlichen Charmes und der besonderen Konzertorte gerne auftreten. Thomas und Beate Biel sei Dank, war von den Künstlern immer wieder zu hören. Die beiden haben mit ihrer Begeisterung für den Jazz und mit unermüdlicher Energie über viele Jahre hinweg das Festival zu dem hohen Ansehen gebracht, das es heute in der Szene hat.
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Weitere Infomationen auch auf www.kraichgaujazz.de